Berichte aus der Radsportsaison 2013:

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Velozeit 2013

Sitzpositionsanalyse bei Velozeit.de am 21. November

Eine professionelle Sitzpositionsanalyse wollte ich schon immer mal machen, nur um sicherzugehen daß man über die vergangen Jahre nichts grundsätzlich falsch gemacht zu haben. Habe zwar nichts Revolutionäres erwartet, denn ich hatte in der Vergangenheit keine echten Probleme und bei ca. 14.000km pro Jahr würden bei einer falschen Haltung sicher schmerzhafte Folgen auftreten.
Als ich dann irgendwann mal bei einer Veranstaltung Dirk Keßler getroffen und wir uns über diverse Dinge ausgetauscht hatten, fiel dabei auch mal das Thema Sitzpositionsanalyse. Dirk hatte nämlich über SPECIALIZED an einem Kurs teilgenommen, wo dies umfassend behandelt wurde. Dirk plante über seinen Radladen in Hanau diesen Service für interessierte Kunden anzubieten. Natürlich war ich auch interessiert, so kam es dass ich Ende November bei ihm mit meinem Rad im Laden stand. Auf dem Weg dorthin hatte ich mir vorne links noch einen Platten im Auto eingefahren, wie gut das ich nicht abergläubisch bin. Dirk nahm sich sehr viel Zeit und es wurden zunächst die Basics aufgenommen und vermessen: u.a. Beckenknochenabstand & Fußabdruck bestimmt und für letzteres eine passende Sohle empfohlen. Da meine bereits 3 Jahre alt waren, hat mir das sehr gut ins Konzept gepasst. Dirk empfahl mir ein Modell mit etwas ausgeprägterem Fußbett (mit denen ich mittlerweile sehr gut zurecht komme). Danach wurden noch die Körpersymmetrien und meine Beweglichkeit überprüft, aber auch dort war alles im grünen bis "dunkelgrünen" Bereich.
Es folgte nun der wohl wichtigste Teil - wie sitzt man denn nun auf seinem Rad? Dazu hat mir Dirk farbliche Klebepads auf Hüfte, Knie und Fußgelenk geklebt. Nun durfte ich eine kleine Weile auf der Rolle treten und es wurden Videoaufnahmen aufgezeichnet. Dann wurde u.a. der Kniewinkel gemessen. Ich habe in der jüngsten Vergangenheit etwas mit der Sitzhöhe rumgespielt, aber bei größeren Änderungen (>3mm) habe ich bereits bei der ersten Ausfahrt starke Knieprobleme bekommen. In meiner aktuellen Sitzposition fühle ich mich sehr wohl und habe auch bei längeren Trainingseinheiten keine Schmerzen oder gar schlafen mir Körperteile wie Hände oder Füße ein. Laut Dirk könnte ich zwar noch etwas höher sitzen, um das "Optimum" an Kraftübertragung rauszuholen, aber ich liege mit meinen 145° Kniewinkel noch im grünen Bereich. Bedingt durch den Bruch meines rechten Armgelenkes vor ca. 20 Jahren und dem daraus resultierenden kleinen Defizit in der Armstreckung, sitze ich ein wenig schief auf dem Rad. Weiterhin gab es bei der Einstellung meiner Pedalplatten am Schuh noch geringen Optimierungsbedarf. Alles in allem gibt es hier und da noch ein wenig Potential für Verbesserungen, die sich wohl aber nicht messbar auf meine Gesamtleistung auswirken dürften. Aber die Gewissheit das Optimum rausgeholt zu haben, gibt einem doch ein besseres Gefühl.
Ohne jetzt extra Werbung machen zu wollen, kann ich einem Jeden solch eine Analyse an Herz legen. Es wird neben der eigentlichen Sitzpositionsanalyse auch auf persönliche anatomische Besonderheiten geachtet und versucht diese auszugleichen, um u.a. schmerzhaften Spätfolgen vorzubeugen. Mein Fazit: Besonders Empfehlenswert!


Ramsbeck 2013

Bergzeitfahren in Ramsbeck bei Winterberg - 4. und letzter Lauf zur Sauerland-Trophy am 12. Oktober

Nun ist sie schon wieder fast vorbei, die Radsportsaison 2013. Etwas müde zum Saisonabschluß, wenig Training in den letzten 2 Wochen und durch einige Festivitäten in der Zwischenzeit habe ich rund 1,5kg mehr auf den Rippen. Doch die 3km und mit relativ konstant 10% ansteigender Strecke mit Start in Ramsbeck liegt mir irgendwie. In den vergangen Jahren konnte ich daher hier immer wieder mal gewinnen. Lediglich Ingo Koßmann vom Team cycle-basar konnte mir bisher in meiner AK gefährlich werden. Seine 10:04 aus dem Jahr 2008 ist bisher ungeschlagen bei den Senioren. Meine Bestzeit aus 2011 liegt übrigens bei 10:26 - ist ja auch nicht sooo schlecht. Doch leider hat Ingo auch in diesem Jahr nicht gemeldet. Umso erfreulicher fand ich die Tatsache, einem Teamkollege von Ingo über den Weg zu laufen, den ich gleich befragt hatte: Ingo wollte kommen, doch mußte er leider krankheitsbedingt passen. Hmmm, schade und auf diesem Wege gute Besserung! Also Ingo, für die kommende Saison sattel die Hühner und zeige dich wieder - du wirst hier echt vermißt!! Doch nun weiter im Programm: Mit Armin Fischer vom RSC Monte Kali Neuhof (frisch gebackener Hessenmeister im EZF 2013) und Sven Gemeine hatten auch gleich wieder die üblichen Kollegen mit Siegambitionen gemeldet. Torsten Kren von der RSG Buchenau hatte seinen Fokus in diesem Jahr etwas mehr auf das Laufen verlagert, ich hatte ihn deshalb diesmal nicht auf der Rechnung. Während Armin ganz selbstkritisch mit den ganz steilen Zeitfahren so seine Probleme hat, ist dies für Sven eher umgekehrt. Obgleich sehr groß und kein wirkliches Leichtgewicht, konnte er sich in den letzten Jahren auf dieser anspruchsvollen Strecke immer auf dem Podium behaupten. In diesem Jahr hatte er sichtbar abgenommen und sah recht austrainiert aus. Bereits beim BZF in Betzdorf waren wir nahezu zeitgleich, man(n) durfte also diesmal um den AK Sieg mal wieder gespannt sein.

3km & 300HM Streckenverlauf mit Höhenprofil mit Start in Ramsbeck, entlang der K46 und K71 mit Puls am oberen Limit (blaue Kurve), stetig langsamer werdend (grüne Kurve) hinauf zur Ortschaft Wasserfall.

Trotz gedämpfter Stimmung was meine Formkurve betraf, machte ich mich frühzeitig auf den langen Weg in Richtung Winterberg. Kalt war’s, die Außentemperaturanzeige in meinem Auto zeigte 7°C an und es wehte ein leichter, aber kühler Wind aus NNO. Noch war es trocken, zum Nachmittag war aber kräftiger Regen gemeldet. Ich hatte vier Tage vor Rennstart nach Feierabend mal eine Generalprobe versucht, an einem kürzeren, aber vergleichbar steilen Hang im Taunus bei Langenhain. Das ging ein wenig in die Hose, was mich etwas verunsicherte. Naja, nur nicht verrückt machen, die anderen werden wohl nach der langen Saison ebenfalls etwas müde sein, so meine Hoffnung.
In Ramsbeck angekommen, habe ich auch gleich die "Göllner's" Thomas und Janine auf dem Parkplatz angetroffen. Thomas hatte als Sen I Fahrer letztes Jahr die Tagesbestzeit noch vor den jüngeren Elite-Cracks wie Heiner Klemme und Yannic Distel fahren können und hatte demzufolge den stattlichen Wanderpokal dabei. Janine hatte ihr erstes BZF in Siedlinghausen auf Anhieb gewinnen können. Sicher kein schlechtes Omen für's Podium in Ramsbeck. Die Medienfabrik Gütersloh sollte wohl auch in diesem Jahr wieder ganz oben in den Ergebnislisten zu finden sein
Ich hatte dann um 14:52 meinen Start, genau 1 min hinter Armin Fischer. Es wurde allerdings in 30sec Abständen gestartet, dazwischen war demnach noch mit Julian Guntermann ein jüngerer Elitefahrer eingereiht. Wie immer darf man die kurze Strecke nicht unterschätzen. Hier gilt es relativ schnell einen guten Rhythmus zu finden, den man möglichst lange halten kann. Natürlich fällt es einem am Saisonende und bei den kalten Temperaturen nicht leicht das Tempo zu halten und tendenziell wird es schon über den Streckenverlauf immer langsamer. Aber ich kam besser zurecht als die verpatze Generalprobe vermuten ließ und konnte den vor mir gestarteten Fahrer bereits zur Rennhälfte überholen. Auf Armin hatte ich auch einiges an Zeit gutmachen können, konnte ich ihn doch schon relativ früh vor mir herfahren sehen. Ab dem zweiten Kilometer bin ich sonst immer etwas aus dem Rhythmus gekommen, doch diesmal bin ich mit ca. 15km/h mit 39/23 sitzend weitergefahren. Das ging erstaunlich gut noch bis ca. 100m vor dem Zielstrich. Ab dort wird es etwas flacher, schnell noch die letzten Kräfte mobilisiert (viel war es ja nicht mehr) und nochmal im Sprint alles gegeben. Im Ziel waren es dann 10:45 für mich - nicht überragend, aber besser als ich gedacht hatte. Für Armin lief es in 11:10 etwas schlechter als im Vorjahr. Sven Gemeine hatte ich bis hierhin überhaupt noch nicht gesehen, auch nicht beim Warmfahren auf der Strecke. Eine Zeit um 10:40 liegt für ihn in Bereich des Möglichen, was Sven in den vergangen Jahren auch immer wieder untermauern konnte. Ich mußte mich bis zur Siegerehrung gedulden, um schließlich zu erfahren, daß Sven Gemeine so gemein war, lediglich eine Sekunde schneller zu fahren als ich. Bisher hatte ich zumeist bei knappen Entscheidungen Fortuna auf meiner Seite gehabt, doch diesmal (leider) nicht. Ist im Nachhinein müßig darüber zu grübeln, wo man die eine Sekunde gelassen hatte. Das sind ja nur ein paar Meter, wenn überhaupt dachte ich zuerst. Doch um ganz genau zu sein, sind das bei meiner Geschwindigkeit beim überqueren der Ziellinie von ca. 23km/h, genau 6,4m. Nehme ich meine Durchschnittsgeschwindigkeit von 17.2km/h als Berechnungsgrundlage, so sind es hier nur 4.8m. Aber was soll's. Vielleicht hätte ich früher in den Wiegetritt gehen und/oder mehr auf der Idealline fahren sollen - hätte/wäre/könnte/sollte, ist am Ende alles egal.
Armin's Zeit hat am Ende noch für den dritten Platz bei den Senioren gereicht. Hinter Yannic Distel (Aero Team LeXXi) in 09:47 auch Tagesschnellster, machte es mir Thomas Göllner (Medienfabrik Gütersloh) nach und wurde in 09:55 ebenfalls Zweiter in der Hauptklasse. Janine Wienke, auch für die Medienfabrik Gütersloh startend, ließ die "Vize-Serie" nicht abreisen: 2. Platz bei den Damen in 15:36. Da das Rennen in Ramsbeck als vierter und letzter Lauf der Sauerland-Trophy zählt, wurden neben den Tagesschnellsten auch immer die punkbesten Sportler der Trophy-Gesamtwertung geehrt. Thomas Göllner gewann souverän bei den Sen I und mein Vereinskollege Dirk Gröpler in der Elite-Klasse, doch warum ich am Ende punktgleich mit Armin Fischer bei den Sen II als (Doppel-)Sieger geehrt wurde, habe ich nicht ganz verstanden und wohl auch nicht verdient. Im letzten Jahr hätte ich schon nach meiner Rechnung den 2. Platz belegen sollen (hinter Armin, aber vor Richard Buchmann), es wurde aber nur der Dritte?! Doch in dieser Saison war Armin immer vor mir platziert und nur hier beim letzten Lauf war ich schneller. Wieso wir dann jetzt beide mit 185 Punkten die Wertung anführten, wie gesagt verstehe ich nicht. Aber egal, wenn die Ausrichter meinen das dem so sei, dann nehme ich das gerne so hin. Ist aber zumindest für mich letztendlich nicht so wichtig. Armin war ebenso überrascht, zumal ich ihm vorab schon vor dem Start zum Sieg der Gesamtwertung gratuliert hatte. Aber auch Armin sah das Ganze nicht so sehr verbissen, was soll's auch, interessiert sowieso keinen außer uns vielleicht.
Master's: Sven in "Zivil" & Armin Fischer
Meine Saison ist nun zu Ende. Werde bis Anfang November so gut wie nicht mehr mein Rad bewegen - eine Pause muß einfach mal sein. Ganz am Rande vermerkt: Konnte ich noch vor ca. einem Jahr einen Maximalpuls von 193 notieren, hat sich das über die vergangen Monate so um die 180 Schläge/sec eingependelt. Nun geht's unaufhaltsam bergab mit mir ... Um dem körperlichen Zerfall entgegen zu wirken, ist für die kommende Saison ein gemeinsames Trainingslager im März von Thomas, Armin und mir auf Mallorca geplant. Da freue ich mich jetzt schon drauf! Ferner werde ich wohl in eine professionelle Sitzpositionsanalyse investieren. Das werde ich beim befreundeten Fahrerkollegen Dirk Keßler in Hanau machen lassen (Velozeit ). Achja, im Nachhinein habe ich festgestellt, daß ich mein obligatorisches Powerbar Gel direkt vor dem Start gar nicht genommen hatte. Bei der Kälte und der Sorge um den angekündigten Regen glatt vergessen. Somit ist nun auch klar, warum mir die eine Sekunde am Ende zum AK Sieg gefehlt hat. Gewohnte Rituale sollte man halt immer einhalten


BZF-HES Schotten 2013

Hessenmeisterschaften Bergzeitfahren in Schotten/Rudingshain am 28. September

Ich glaube, bei keinem anderen Bergzeitfahren stand ich öfters am Start als in Schotten ... und noch nie war das Wetter schlecht! Das war auch schon das einzig richtig positive vom letzten Wochenende im September. In der Sonne waren es tatsächlich rund 20°C, aber der Wind blies ungünstig recht kräftig von NO, also auf der Strecke zumeist so schräg von vorne. Ich fühlte mich ganz gut, obgleich ich in den vergangen beiden Wochen nicht habe optimal trainieren können. Hatte dienstlich sehr viel um die Ohren und mußte Abends länger im Büro bleiben. Wenn man dann überhaupt erst so gegen 18:30 auf's Rad steigen kann, hat man nur noch eine Stunde bis es dunkel wird. Die wenigen Trainingstage habe ich dann gezwungenermaßen kurze, intensive Einheiten trainiert - sollte für ein Bergzeitfahren kein Nachteil sein. Die Starterliste lies schon auf eine starke Konkurrenz bei den Senioren II schließen und es mußte schon alles optimal für mich laufen, wenn ich auf's Treppchen fahren wollte. Cosmas Lang ist für den Hessenmeistertitel bereits gesetzt und um die folgenden Plätze sollte der große Kampf ausgetragen werden. Mit Armin Fischer und Dirk Keßler hatten natürlich auch meine ärgsten Mitstreiter um das Podium gemeldet. Armin hatte mich bei allen Rennen in diesem Jahr geschlagen, aber in Schotten hatte ich zumindest in der Vergangenheit immer wieder mal meine Sternstunden und konnte mich, wenn auch nur sehr knapp, vor ihm platzieren. Mit Dirk (bereits Hessenmeister im BZF 2007) ist es eigentlich ähnlich, allerdings konnte ich mich in den letzten Jahren immer knapp behaupten. Aber alles in allen kann man sagen, daß zwischen uns dreien bei einem BZF alles möglich ist - die Tagesform sollte auch diesmal entscheiden. Die zweite Saisonhälfte lief für Dirk so richtig erfolgreich, so daß diesmal - nach 5 Jahren - meine Serie mit Podestplätzen bei den Hessischen abreisen könnte. Armin wurde bereits mit dem Hessenmeister 2013 im EZF in Stadtallendorf belohnt und Dirk wurde Vizemeister (ich war dort nicht am Start). Die Meßlatte lag schon sehr hoch. Nicht zu unterschätzen war weiterhin der ein oder andere Fahrerkollege aus dem übrigen Starterfeld, auch da gab es durchaus ernstzunehmende Konkurrenz.
Datenaufzeichnung von meinem Garmin Edge: Bin gut ins Rennen und relativ schnell an meinen Maximalpuls gekommen. In der ersten Rennhälfte lag ich noch voll auf Medaillenkurs, habe aber zum Schluß hin kräftemäßig etwas nachgelassen. Dies ist gut an meiner Pulskurve (blau) zu erkennen: Sobald es flacher wird, sinken meine Pulswerte auch leicht. Habe wohl mangels fehlender Kraft die flacheren Passagen zunächst als Erholungsphasen genutzt, anstatt dort Tempo aufzunehmen.

Wie anfangs geschildert kenne ich den Streckenverlauf fast wie im Schlaf und zur Halbzeit lag ich bestens auf Kurs für eine Zeit um die 18 Min. Dirk war direkt vor mir gestartet und ich konnte auf den ersten 3.5 Kilometern ein wenig Zeit gutmachen, da ich etwas näher gekommen bin. Leider konnte ich zum Ende hin nicht mehr meinen Speed halten und bin ein wenig von meiner Marschtabelle abgekommen. Dann ca. 3 km vor dem Ziel ist noch Cosmas an mir vorbeigezogen - aber dies hatte ich eigentlich auch erwartet. Doch ich hatte wiederum Dirk aus den Augen verloren, der in der zweiten Rennhälfte noch zulegen konnte bzw. im Vergleich zu mir nicht langsamer geworden ist. Ich bin auf der letzten Rille kämpfend, immer wieder aus dem Sattel gehend gesprintet, mit einer 18:25.23 über die Ziellinie gefahren. Diese Zeit ist eher ernüchternd für mich ausgefallen. Im letzten Jahr bin ich noch unter 18 Minuten geblieben und dann jetzt das. Allerdings habe ich mir nichts vorzuwerfen, ich habe wirklich alles gegeben, mir das Rennen gut eingeteilt, es war an diesem Tag einfach nicht mehr drin. Trotz der ungünstigen Windbedingungen hatte Dirk in 17:52.30 eine Wahnsinnszeit hingelegt, was seine bestechende Form unterstrich. Armin war dann auf dem Niveau der letzten Jahre geblieben und ist mit einer 18:09.98 dritter geworden. Cosmas hatte sich ungefährdet in 17:00.32 den Hessenmeistertitel gesichert. Für mich hat es immerhin für der 4. Platz gereicht, damit war meine kleine Serie mit Podestplätzen gebrochen. Insgeheim hatte ich das schon befürchtet, denn irgendwann muss ich doch in der Leistung etwas abfallen, wenn die 50 Jahre Marke schon so nahe ist. Deshalb habe ich auch immer schon ein Auge darauf, was bei den Senioren III so gefahren wird und siehe da, diese AK hätte ich mit meiner Zeit klar gewinnen können (BTW: bei den jüngeren Sen I wäre ich mit meiner Zeit noch zweiter gewesen). Aber erst 2015 ist es soweit, habe folglich noch die gesamte nächste Saison Zeit mich an das Gefühl des knappen Scheiterns gewöhnen zu können :-)
Der Zieleinlauf von links nach rechts, geordnet nach der Platzierung: Cosmas Lang (RSC Wiesbaden), Dirk Keßler (RVG Rockenberg), Armin Fischer (RSC Monte Kali Neuhof) und als viert Platzierter meine Wenigkeit. Fotos

Für die nächsten beiden Wochen werde ich versuchen so gut wie möglich meine Form zu halten, da am 12. Oktober mein letztes Saisonrennen in Ramsbeck ansteht. Dort konnte ich in den beiden vergangen Jahren meine AK gewinnen (ja, sogar noch vor Armin!). Allerdings fehlt es mir am Saisonende etwas an Motivation. Wäre es nicht die letzte Gelegenheit für die kommenden 5 Monate die "Göllner's" und die "Fischer's" zu treffen, hätte ich wohl nicht gemeldet. So freue ich mich schon auf das gemeinsame Treffen zum Saisonabschluß und hoffe auf gutes Wetter - ohne Schneetreiben, was es Mitte Oktober im Sauerland auch schon gegeben hat. Habe ich selbst schon erlebt.


Bildchensprint 2013

Bergzeitfahren in Siedlinghausen bei Winterberg - 3. Lauf zur Sauerland-Trophy am 07. September

Das traditionelle Bergzeitfahren des SC Siedlinghausen gibt es nun schon seit 1994! Der Kurs hinauf zum Großen Bildchen ist 7.4km lang und nicht sonderlich steil. Lediglich die letzten Kilometer rechtfertigen die Bezeichnung "Bergzeitfahren" und man kommt in Summe auf insgesamt 220HM. Dieser Umstand veranlaßte in der jüngsten Vergangenheit immer mehr Starter dazu, mit speziellem Zeitfahrmaterial (Aero-Rahmen & -Lenker, Hochprofil-Laufräder bis hin zum Scheibenrad, Helm, etc.) die Strecke unter die Räder zu nehmen. Ich ließ mich in diesem Jahr von diesem Virus anstecken und montierte auf meinem Trainingsrad einen Zeitfahraufsatz auf dem normalen Rennlenker - das war’s aber auch schon mit meinem Zeitfahrmaterial. Mein Trainingsrad ist zwar rund 0.5kg schwerer als mein eigentliches Wettkampfrad, aber ich wollte den Zeitfahraufsatz nicht auf einem Karbonlenker festschrauben. Die Vorteile einer Aero-Haltung sollten aber überwiegen, da die ersten Kilometer an vielen Stellen deutlich über 40km/h gefahren werden. Es werden daher nicht nur die kleinen, leichten Kletterkünstler bevorteilt, hier muß man auch "normale" Zeitfahrqualitäten an den Tag legen, um erfolgreich zu sein. Auf taktische Spielchen brauch man sich keine großen Gedanken machen. Das Rezept zum AK Sieg ist recht einfach zu beschreiben: ca. 14 ½ min im (dunkel) Roten Bereich fahren können ohne groß abzubauen. Letztens ist mir das 2009 gelungen, aber auch sonst war ich eigentlich immer bei den Besten dabei. Eine ausführliche Beschreibung der Strecke gibt es hier und bei GPSies gibt’s die Strecke zum download für den GPS-Radcomputer .
Diesmal hatten wir leichten Gegenwind, so daß keine Verbesserung meiner persönlichen Bestzeit von 14:43 zu erwarten war. Obwohl, ich fühlte mich gut in Form und vor mir startete mit Jan-Patrice Schlimm von der RSG Buchenau ein Elitefahrer, der im Vorjahr auch schon unter 15min gefahren ist. Ein guter Orientierungspunkt für mich auf der Strecke, zumal in 30sec Abständen gestartet wurde. Sonst waren natürlich wieder die üblichen Kollegen am Start: In der Eliteklasse Heiner Klemme (SW Enzen), Inhaber des Streckenrekordes mit 13:31 und Yanik Distel (Aero Team LeXXi), der entgegen seines Teamnamens zumindest in Siedlinghausen immer ohne spezielles Aero-Material um die Tagesbestzeit kämpft :-) Seriensieger Thomas Göllner (Medienfabrik Gütersloh) bei den Senioren I und in meiner AK wieder Armin Fischer (RSC Monte Kali Neuhof), der sich dem Gewinn bei den Senioren II wohl nur durch Selbstmord entziehen kann. Seine 14:12 aus dem Vorjahr sind für mich so unerreichbar, wie eine Reise zum Mond. Ich hatte eigentlich noch Torsten Kren auf meiner Rechnung, aber in seinem ersten Jahr bei den Senioren II ist er bisher nicht so richtig in Form gekommen. Ehrlich gesagt vermisse ich ein wenig aus alten Tagen Ingo Koßmann vom Team cycle-basar.de, war in der Vergangenheit immer ganz nett mit ihm um der AK Sieg zu kämpfen und anschließend bei Kaffee & Kuchen zu plaudern. Ingo darf im kommenden Jahr bei den Senioren III starten, vielleicht gibt es ja dann ein Wiedersehen.
Übersichtsplan mit Lage der Strecke in Nord-Süd Ausrichtung mit dem Start am Ortsausgang in Siedlinghausen. Daneben die Aufzeichnungen aus meinem Radcomputer mit Höhenprofil, Herz- & Trittfrequenz sowie Geschwindigkeit. Die blaue Line (Herzfrequenz) zeigt, daß ich relativ gleichmäßig einen sehr hohen Puls, nahe dem Maximalwert, fahren konnte.

Um exakt 15:55.30 wurde ich von der Startrampe auf die Strecke geschickt. Mein Vorgefühl täuschte mich nicht und ich konnte von Anfang an eine für meine Verhältnisse hohe Geschwindigkeit fahren. Lag’s an der Aerohaltung oder nicht - schwer zu sagen - trotz leichtem Gegenwind lag ich gut im persönlichen Zeitplan und kam Jan so langsam immer näher. Nach dem letzten Steilstück so ca. 1.5km vor dem Ziel war es soweit und ich fuhr an dem Buchenauer Elitefahrer vorbei. War wohl nicht sein Tag, während es bei mir erfreulicherweise recht gut lief. Habe mir diesmal nichts vorzuwerfen und mir meine Kräfte nahezu optimal eingeteilt. Bin diesmal mit dem Gefühl über die Ziellinie gefahren, wirklich alles gegeben zu haben - so soll es sein! Während alle anderen favorisieren Kandidaten sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verschlechtert hatten, habe ich in 14:47.2 meine Vorjahreszeit um 0,5 sec verbessert bzw. bestätigt. Nur Armin war erwartungsgemäß in meiner AK in 14:27.7 etwas schneller, so daß ich mir am Ende Platz 2 sichern konnte. Nach hinten war noch genügend Luft auf den drittplatzierten Frank Srajek vom Ski Club Olsberg in 15:25.5. Ganz nebenbei konnte Thomas Göllner, der fast erwartungsgemäß seine AK Sen I in 14:23.5 gewann, seine Freundin Janine dazu bewegen, sich erstmalig der Damenkonkurrenz zu stellen. Und ihr gelang gleich auf Anhieb eine kleine Sensation, denn sie konnte sich in 20:20.8 den Tagessieg in der Damenwertung sichern. Somit war die Medienfabrik Gütersloh nicht nur durch den letzten Cowboy siegreich vertreten, sondern hatte mit Janine auch gleichzeitig die Damenkonkurrenz unter Kontrolle. Damit bin ich mir sicher, daß Thomas zeitlebens genügend Platz für ein zweites Rad in seinem Kofferraum einplanen sollte
(v.li.) Siegerehrung bei den Senioren II mit Armin Fischer (Mitte) und Frank Srajek (Rechts). Im mittleren Bild bei den Senioren I Thomas Göllner als Gewinner dieser AK. Im rechten Foto war in der Damenwertung Janine Wienke gleich in ihrem ersten Rennen erfolgreich - was für ein Einstand, Glückwunsch!

Mit insgesamt nur 45 Startern/innen hatte sich das Teilnehmerfeld von einem auf das andere Jahr nahezu mehr als halbiert. Schwer zu sagen, aber an der Organisation oder der Strecke an sich kann es nicht gelegen haben, obgleich es schon in einigen Abschnitten sehr, sehr holprig wird. Den ganzen Vormittag bis in die Mittagszeit hatte es geregnet, vielleicht hat das die meisten davon abgehalten sich auf die Reise in das Sauerland zu begeben. Ich hatte für mich jedenfalls das Optimum herausgeholt und war wirklich sehr zufrieden, zumal ich den Abstand auf Armin im Vergleich zum Vorjahr um ca. 30% habe verringern können. Wenn dieser Trend anhalten sollte, dann könnte es für mich für die Hessenmeisterschaften im Bergzeitfahren Ende September in Schotten im Vogelsberg schon gar nicht mehr so schlecht aussehen.


Brockenkönig 2013

Brockenkönig am 01. September in Schierke (Harz) - Landesmeisterschaften BzF LV Sachen-Anhalt

Nach meiner krankheitsbedingten, zweiwöchigen Zwangpspause und den beiden folgenden BzF mit jeweils dritten Plätzen, bin ich wieder gut in Form gekommen und wollte beim Brockenkönig wieder richtig zuschlagen. Neben einem Jedermann Rennen wurden diesmal auch die Landesmeister im Bergzeitfahren von Sachsen-Anhalt in allen Lizenzklassen ermittelt. Ich habe mich dann als "Gastfahrer" für das bundesoffene Lizenzrennen Senioren II angemeldet. Die anspruchsvolle Strecke mit ca. 8.4km und 400HM sollte mir eigentlich liegen. Der Start zum Brockenkönig erfolgte bereits Vormittags, so daß ich schon am Vortag angereist bin, was den Vorteil hatte, die Strecke schonmal abgefahren zu sein. Thomas Göllner sah das genauso und wir beide hatten sowieso mal eine gemeinsame Trainingsausfahrt geplant. Wir hatten uns beide dann in Schierke in einer Pension einquartiert, in unmittelbarer Nähe zum Start. Das war natürlich ganz praktisch und relativ stressfrei am Rennmorgen.
Das BzF beginnt am oberen Ortsausgang von Schierke auf rund 625 m Höhe. Von hier verläuft die neu asphaltierte Brockenstraße zunächst 1 km recht gerade und mit 2-3% relativ flach im Tal der Kalten Bode. An der ersten scharfen Kurve wird es dann ernst: Die Kurve verläuft im spitzen Winkel nach rechts ansteigend, und bereits hier verschärft sich der Anstieg. Nach mehreren Kurven erreicht man die Brücke über das Schluftwasser, ab hier verflacht sich der Anstieg wieder etwas. Noch vor den Schienen der Brockenbahn verlässt die Straße den Hochwald, so daß der Blick frei wird hinunter Richtung Schierke. Nach der Querung der Brockenbahn-Schienen (800 m NN) verstärkt sich der Anstieg erneut, und führt über den wohl entscheidenden Teilanstieg hinauf zum Brockenbett (900 m NN). Hier münden die Wanderwege von Wernigerode und Ilsenburg auf die Brockenstraße, und nach der Linkskurve kommt das einzige Gefällestück auf der Brockenkönig-Strecke, mit rund 50m Länge. An dessen Ende wartet jedoch der steilste Teilanstieg der Strecke, genannt "Urwald(an)stieg", der allen wohl die letzten Körner abverlangen wird. Nach der folgenden Rechtskurve ist schon fast das Ziel zu sehen, wo der Fichtenhochwald endet, am Pumpenhaus vorbei bis zur Querung der Brockenbahn auf ca. 1025 m Höhe.
Streckenverlauf und Profil: 8.4km bei ca. 400HM
Nachdem wir die Strecke ausführlich begutachtet hatten, stand meine Renntaktik auch schon fest: Auf dem ersten flachen Kilometer nicht gleich alles geben, um in den längeren Steilstücken noch richtig Druck auf das Pedal bringen zu können. Gut aufgelegt und ganz zuversichtlich aufs Treppchen fahren zu können, machten Thomas und ich uns am späten Nachmittag auf den Ort zu erkunden. Wir sind dann in einer gut besuchten Kaffeestube hängen geblieben, wo wir uns deren Spezialität Windbeutel mit Sahne, Eis und heißen Kirschen haben schmecken lassen. Eine Mega-Portion, die wir am Renntag vielleicht noch bereuen sollten - doch dazu später mehr.
Nach einer unruhigen Nacht, aber einem guten Frühstück haben wir uns morgens angemeldet und die Startnummern abgeholt. Da es mit ca. 8°C relativ kalt war, in der Nacht hatte es auch ausgiebig geregnet und abgekühlt, hatte ich am Start eine Windjacke und ein paar Beinlinge abgegeben, in der Hoffnung dass die Sachen zum Zielbereich gefahren werden. Direkt vor mir startete René Klinger von der RG Paderborn, ein starker Bergfahrer und noch besserer Rundstrecken Spezialist, den ich in der Vergangenheit zumindest im Kampf gegen die Uhr immer habe knapp distanzieren können. Das sollte doch ein Vorteil sein. Mit Armin Fischer, frisch gebackener Hessenmeister im Einzelzeitfahren, startete auch ein alter Bekannter aus Hessen in meiner AK, der hier im Vorjahr schon gewinnen konnte. Wir wurden in 30sec Abständen auf die Strecke geschickt, so daß ich René schon früh habe vor mir sehen können. Ich ging wie ich es mir vorgenommen hatte, den ersten Kilometer mit gedämpftem Tempo an und in den folgenden etwas steileren Abschnitten konnte ich mit 53/21 einen guten, schnellen Rhythmus fahren. Alles lief nach Plan und ich fühlte mich recht gut. Innerhalb der ersten wirklichen steilen Passage habe ich René dann überholt, doch er konnte sich an meinem Hinterrad festbeißen. In dieser Paarung haben wir dann die folgenden Abschnitte durchfahren. Kurz vor dem Ziel, hat sich René durch einen beherzten Zielsprint wieder an mir vorbeigeschoben. Soll er ruhig, habe ich mir gedacht und bin nicht mit letzter Kraft hinterher. Wie sich hinterher herausgestellt hatte, hätte ich das aber machen sollen und auch die Taktik den ersten Kilometer etwas langsamer anzugehen, war alles andere als optimal. Ich hatte am Ende sogar noch einige Körner übrig und das Gefühl, gleich nochmal die gesamte Strecke fahren zu können. Thomas erging es ähnlich, wollte er doch unter dem magischen Grenze von 20min bleiben. Vielleicht war diese unglückliche Renntaktik den Umständen geschuldet, sich einfach im Vorfeld zu viele Gedanken gemacht zu haben. Besser wäre wohl gewesen: Einfach auf's Rad setzen, an den Start rollen und auf die Plätze - fertig - los! Basta.
Die Datenaufzeichnungen von meinem Garmin zeigen deutlich, daß ich die ersten 1.8km zu langsam angegangen bin und auch nie so richtig an meinem Maximalpuls von 185 s/min kam. Generell bin ich wohl aus Respekt vor den Steilstücken und fehlender Erfahrung mit dem Streckenverlauf relativ "verhalten" gefahren und mich nur im letzten Renndrittel im gewohnten "Racing-Mode" bewegt. Somit habe ich wohl einiges an Zeit liegen lassen, was man dann am Ende auch nicht mehr aufholen kann.

Dennoch hatte es für Thomas mit 20:05 zum Sieg bei den Fahrern ohne Lizenz in der ungewöhnlichen AK U51 gereicht. Ich benötigte hingegen 20:41 - gut, bin auch ein paar Jährchen älter - war mir aber nicht ganz so sicher, ob es für eine Podiumsplatzierung reichen würde. Armin hatte ich im Zielbereich bereits getroffen und er hatte in 20:28 wieder seine Zeit aus dem Vorjahr erreichen können. Leider fand ich wider Erwarten meine warmen Sachen nicht im Zielbereich. Ich mußte etwas enttäuscht und stark frierend wohl oder übel in kurzen Sachen den Brocken wieder runterfahren. Das hat mich schon sehr geärgert und ich fand anschließend bei der Anmeldung meine Tüte mit meinen Sachen wieder - der Veranstalter begegnete mir nur mit einem Achselzucken. Naja, war zwar recht kalt, aber ich habe mir im Nachhinein keine Erkältung geholt. Die Auswertung der Zeiten dauerte recht lange, aber dann war es amtlich: Holzmedaille für mich. Allerdings recht knapp - am Anfang etwas schneller gefahren und der zweite Platz hinter Armin wäre locker drin gewesen. Dennoch war ich zufrieden, da die Strecke wirklich klasse ist. Einfach tolles Bergzeitfahren, welches seinen Namen auch verdient hat. Hier werde ich im nächsten Jahr wieder starten, habe ja noch eine Rechnung mit mir selbst offen. Obwohl, Thomas und ich hatten eigentlich den Schuldigen schon längst identifiziert: Der Mammut Windbeutel am Vortag muss wohl verantwortlich gemacht werden. Tja, Armin und René. Falls ihr beide das hier lesen solltet: Nächstes Jahr wird der unter Aufsicht von Thomas und mir verspeist, selbstverständlich ohne zu schwächeln.
Thomas G. und der Windbeutel des Todes

Betzdorf 2013

Bergpreis der Kreisparkasse Altenkirchen bei Betzdorf am 03. August

Nach der langen verletzungsbedingten Pause, habe ich in den vergangenen zwei Wochen wieder regelmäßig und gut trainieren können. Dennoch fehlt mit immer noch ein Kilo Masse und so richtig Top-Fit fühle ich mich immer noch nicht. In Grafschaft bekam ich von Armin den Tipp, beim bundesoffenen Bergzeitfahren des RSC Betzdorf zu starten. Ich habe nicht lange überlegt und mich sofort über rad-net.de angemeldet. Zusätzlich wurden auch die Rheinlandmeister in allen Lizenzklassen ausgefahren, was ein starkes Starterfeld erwarten ließ. Ich wurde nicht enttäuscht, denn es hatten sich rund 15 Senioren in der Altersklasse II angekündigt. Mit Cosmas Lang und Armin Fischer hatten auch alte Bekannte aus Hessen gemeldet - es war ja schließlich ein bundesoffenes Rennen. Ich war schon etwas gespannt, wie wir drei Hessen uns im Vergleich mit der "Berg Elite" aus dem Rheinland schlagen würden. Zur Erinnerung, mit Cosmas und Armin stand ich bei den Hessenmeisterschaften BzF in Biedenkopf letztes Jahr gemeinsam auf dem Treppchen. In der Elite Klasse, in der mein Vereinskamerad Dirk Gröpler startete, waren sogar einige Profis vertreten, ein schöner Vergleich was die Endzeiten betraf.
Wenn ich auch noch nicht 100%ig fit war, wollte ich nichts dem Zufall überlassen und bin die mir bisher noch ungekannte Strecke eine Woche vorher abgefahren. Vielleicht bringt mir wenigstens Streckenkenntnis einen kleinen Vorteil gegenüber meinen Mitstreitern, so der Plan :-) Eine Länge von nur 4,2km und 220HM klang erstmal nicht aufregend. Dennoch wie alles im Leben, kommt es darauf an, wie schnell man das angeht. Bummeln durfte man nicht, man mußte gleich vom Start weg richtig Gas geben. Nach den ersten mit ca. 4% relativ flachen 1,8km Kilometern auf der K103, die ich versuchte mit Tacho immer über 30km/h zu fahren, kommt in der ersten Ortschaft Herkersdorf eine mit 9 bis 11% steile Rampe und ein sehr kurzes Bergabstück - zum "verschnaufen". Danach geht es so mit 6 bis 7 % in Richtung Offhausen (hier Tacho so bei 23km/h), wo am Ortsausgang eine kurze 14% Rampe zu bewältigen war. Von dort aus ging es mit 8 bis 10% stetig ansteigend ins Ziel. Im Rennen konnte ich meine geplanten Zeitvorgaben an vorher definierten Streckenpunkten gut halten, alles lief nach Plan für eine Zeit knapp über 10min. Doch ging mir auf dem letzten Kilometer ein wenig die Kraft aus und ich habe dort wohl schätzungweise ca. 20 sec liegen gelassen. Habe den Tacho einfach nicht mehr oft genug über 20km/h halten können. Im Ziel waren es dann immer noch respektable 10:33. Dort stand schon Armin, der eine 10:22 erreichen konnte. Die Frage war, was Cosmas gefahren ist und was die Rheinländer so drauf hatten? Wir mußten lange auf die Auswertung der handgestoppten Zeiten warten, waren es doch in Summe mit den Hobby-Klassen rund 115 Starter.
Streckenverlauf: 4,2 km und 220 Höhenmeter

Höhenprofil mit den Aufzeichnungen meines Radcomputers mit Geschwindigkeit (grün), Tritt- & Herzfrequenz (dunkel-blau).
Ich war schon etwas überrascht, daß sich die drei Hessen allesamt auf dem Treppchen wieder fanden. Cosmas blieb unter 10min und benötigte 09:50 für seine Siegerzeit bei den Sen II. Da ich bald bei den Sen III starten darf, habe ich auch immer schon ein Auge auf die dortige Konkurrenz. Dort gewann souverän Michael Pfeil vom RV Blitz Spich in starken 10:10. Klar, der ist gerade vor ein paar Wochen Vize-Meister Berg bei den Deutschen geworden. Das war eigentlich die Zeit, die ich mir insgeheim erhofft hatte, wenn alles optimal gelaufen wäre. Aber mit meinen realistisch im Vorfeld geschätzten 10:30 min lag ich ganz gut und war durchaus zufrieden. Mehr war wirklich zu diesem Zeitpunkt nicht drin.
Das in der Hobby Klasse ebenfalls stark gefahren wird, zeigte auch diesmal Thomas Göllner vom Team Medienfabrik Gütersloh. Man hatte hier seitens des Veranstalters, für mich etwas unverständlich, auf eine Klasseneinteilung verzichtet und so wurde Thomas als Sen I Fahrer in 09:44 als Sieger gewertet, vor Sven Gemeine (eigentlich Sen II) in 10:34 und dem mir bisher unbekannten Klaus Baetz (Team Gümpel / SC Optimum) in 10:39. In der Elite (Lizenz-)Klasse gewann der bereits im Vorfeld von mir favorisierte Jan-Niklas Droste in 09:16 vom Team Heizomat. Der Typ hatte schon mehrere Profi-Siege in dieser Saison und obwohl eigentlich eher ein Sprinter und wegen eines Sturzes vor einigen Wochen noch nicht ganz fit, fuhr er als Tagesschnellster über die Ziellinie.
Ich werde nun in den nächsten Wochen vermehrt intensivere Krafteinheiten mit dem Rad absolvieren, um bei den Hessenmeisterschaften Ende September in Schotten im Vogelsberg wieder ganz der "Alte" zu sein. Ein Platz auf dem Treppchen würde mich dort wie immer sehr freuen, wenn auch es Jahr für Jahr immer schwerer wird gegen die jüngere Konkurrenz zu bestehen.


Grafschaft 2013

Bergzeitfahren am 20. Juli in Grafschaft - 2. Lauf zur Sauerland-Trophy

In dieser Saison habe ich zugunsten dem kleinen BzF in Grafschaft entschieden und gegen die zeitgleich stattfindenden Deutschen Bergmeisterschaften. Im letzten Jahr war ich dort mit Platz 10 recht erfolgreich, doch wollte ich nicht schon wieder alleine anreisen und meine Zeit abends ohne Gesellschaft auf dem Hotel-Zimmer verbringen. Zwar konnte ich mich am Renntag Dirk Kessler anschließen, doch ist man trotzdem irgendwie völlig auf sich fokussiert.
Naja nun so kam es, daß ich mich trotz klasse Form eher für ein kleineres Rennen entschieden hatte. Und das war im Nachhinein auch gut so, denn direkt nach dem Wochenende in Winterberg hatte ich mir einen Harnleiterinfekt eingefangen und hatte 10 Tage pausieren müssen. Hohes Fieber und Antibiotika machten mich kampfunfähig und ich lag die meiste Zeit flach und habe mir die Tour de France im TV angeschaut. Bin bis zum Renntag nur drei mal auf dem Rad gesessen. Mein Vorhaben war es daher nicht auf Tagessieg zu gehen, sondern lediglich ein paar Punkte für die Gesamtwertung der Sauerland-Trophy mitzunehmen. Mein erklärtes Ziel war einfach nur vor Torsten Kren ins Ziel zu kommen, Podiums-Platzierung eigentlich egal. Armin Fischer zu schlagen wäre für mich selbst in Topform auf dieser Strecke sehr schwer und recht unwahrscheinlich gewesen. Und da wären ja auch noch der Vize-Europameiser im Duathlon, Dirk Strothmann vom Team Magnic light, und mit Sicherheit noch der eine oder andere starke Fahrer, nicht zu vergessen die starken Gast-Fahrer aus Holland.
Die Temperaturen waren in Grafschaft trotz der Höhenlage im Hoch-Sauerland angenehm warm bei ca. 26°C mit böigem Wind aus NO-licher Richtung. Das bedeutete ein wenig Rückenwind im steilsten Streckenabschnitt, ansonsten überwog Gegenwind auf dem schnellen Flachstück am Anfang und in der bergauf Passage im letzten Drittel der Stecke.
Ich hatte ein wenig Lospech, denn ich wurde in eine Gruppe mit extrem langsamen Fahrern gepackt, so daß ich gleich zu Beginn stark aufs Tempo drücken mußte, um den vor mir gestarteten Senioren 4 Fahrer noch vor der Einfahrt zum schmalen Feldweg einzuholen. Dies gelang mir auch gerade so, mußte aber schon eine kurze Sprinteinlage hinlegen. Mit den nunmehr schweren Beinen mußte ich dann den schlechten Feldweg zurück nach Grafschaft "hoppeln". Ja, dieser Abschnitt ist wirklich sehr, sehr schlecht und ich verstehe nicht, warum der Veranstalter uns erst eine flache, schnelle Schleife fahren läßt, um uns dann letztendlich in Grafschaft selbst das eigentliche Bergzeitfahren beschreiten zu lassen. Hier ist der Straßenbelag top und man kann sich ohne um sein Material zu sorgen auf den Anstieg fokussieren. Leider habe ich in der Hektik am Start mit den vielen langsamen Leuten vergessen meinen Radcomputer zu starten, so daß ich erst am Ortsausgang in Richtung Schanze auf den Startknopf gedrückt hatte. Leider fehlten mir nun die ersten Kilometer und ein wichtiger Orientierungspunkt. Ich bin dosiert, aber durchaus zügig nach Tacho die verschiedenen steilen Passagen durchgefahren. Ich hatte wirklich ein sehr gutes Gefühl und konnte in den flacheren Bereichen auch immer wieder richtig Geschwindigkeit aufnehmen.
Höhenprofil: 6,1 km, 310 Höhenmeter
Im Ziel war ich fest überzeugt, eine niedrige 15er Zeit gefahren zu sein. Doch sowohl Armin Fischer als auch Thomas Göllner signalisierten mir, dass sie ihre gewohnten Zeiten um ca. 1 min verpasst hätten. Nanu, dachte ich - was war da los, alle so langsam?! Leider hatte ich ja aus besagten Gründen keine Zeit im Ziel und ich mußte auf die offiziellen Zeiten des Veranstalters warten. Ich hatte dann eine 16:38.2 - wie kann man sich nur gefühlsmäßig so täuschen?! Das ich nach 10 Tagen Zwangspause und 3 kurzen Trainingseinheiten vor diesem Rennen keine Bestzeiten erwarten konnte, war mir schon klar - aber dass es so übel kommt, damit hätte ich nicht gerechnet. Das war mit Abstand die schlechteste Zeit, meine persönliche Bestzeit liegt immerhin bei 15:11 aus 2010. Gewonnen hat der besagte Duathlon Spezialist Dirk Strothmann in 15:42.5 vor Armin Fischer (RSC Monte Kali Neuhof) in 15:53. Mein erklärtes Ziel vor Torsten Kren das Ziel zu erreichen, habe ich aber letztendlich mit gut 3sec Vorsprung gerade so geschafft. Torsten benötigte 16:41.4 und belegte den undankbaren 4. Platz. Ich denke, die meiste Zeit habe ich auf dem flachen, schlecht asphaltierten Feldweg gleich zu Beginn verloren, wie gesagt schwer zu sagen, da ich keine Aufzeichnungen dazu habe. In den ganz steilen Passagen (9-11%) habe ich im Vergleich zu den Vorjahren etwas Speed rausnehmen müssen (klar nach 10 Tagen Krankheit und Fieber fehlt ein wenig Kraft), während in den nicht so steilen Abschnitten (6-7%) im letzten Drittel der Strecke den gewohnten Rhythmus habe gut halten können.
Generell bleibt festzuhalten, daß die Zeiten - warum auch immer - nahezu für alle Starter signifikant schlechter als in den Vorjahren waren. Lag es an den relativ hohen Temperaturen und/oder den Windverhältnissen bleibt schwer zu beantworten. Ich war zumindest nicht unzufrieden, da ich aufgrund der langen Zwangspause erst gar nicht starten wollte. Das nachher noch ein Platz auf dem Podium bei raugesprungen ist, ist natürlich umso erfreulicher. Bei aller Freude zeigt das Resultat aber auch, daß das Niveau des Starterfeldes längst nicht so hoch war, wie in den vergangen Jahren.


Bobbahn 2013

Bergsprint am 06. Juli auf der Bobbahn bei Winterberg - 1. Lauf zur Sauerland-Trophy

Bobbahn - zum Dritten! Ja genau, doch schon zum dritten mal veranstaltete der SC Siedlinghausen den 1,3 km kurzen Bergsprint durch die Bobbahn in Winterberg - hinauf natürlich! Wie auch im Vorjahr waren die äußeren Bedingungen ideal: Sonnig, warm und leicht windig, was will man mehr.
Im letzten Jahr mußte ich noch mit etwas Rückenschmerzen kämpfen und konnte nur mit Problemen im Wiegetritt fahren, so daß ich fast alles im sitzen abgekurbelt hatte. Diesmal war alles gesundheitlich okay (nunja - irgendwo zwickt halt altersbedingt immer etwas :-) und ich fühlte mich wirklich stark. Diese Veranstaltung ist auch gleichzeitig der erste Lauf der Sauerland Trophy und wenn ich in diesem Jahr dem Gesamtsieger aus dem Vorjahr, Armin Fischer, die Gesamtwertung streitig machen möchte, muss ich dieses Rennen vor ihm platziert abschließen. In Grafschaft (2. Lauf) und erst recht beim Boldchensprint (3. Lauf) kann ich Armin nicht schlagen, während es beim letzten Lauf in Ramsbeck die letzten Jahre immer sehr gut für mich aussah. Aber Druck machen wollte ich mir auch nicht, zu sehr hatte ich mich nach langer Winterpause auf ein Wiedersehen mit den alten Kollegen gefreut. Besonders mit Thomas Göllner, der in der Vergangenheit immer die Tageswertung gewinnen konnte, gibt es immer wieder viel zu erzählen und zu lachen.
Beim obligatorischen Leistungstest am Vormittag habe ich diesmal nicht alles gegeben, um mir noch ein paar extra Körner für den Bergsprint durch die Bobbahn aufzusparen. Ich habe also auf den nagel neuen Wattbikes (von der Olsberger Fitness Company Injoy bereitgestellt) bewusst nicht alles gegeben und mir immerhin noch einen guten Platz im letzten Drittel des 40-köpfigen Starterfeldes gesichert. Mehr braucht es auch nicht, da die Zeitabstände auf 3 min festgelegt wurden. Die fährt man auf der Strecke garantiert nicht zu, aber es gibt einem ein wenig zusätzliche Sicherheit, falls der Vordermann einen technischen Defekt hat und die Bobbahn verlassen muß. Ich denke viele haben hier genauso taktiert, so daß ich mir sicher war, dass die Startaufstellung nicht das eigentliche Leistungspotenzial der einzelnen Sportler wiederspiegelt - aber dafür gab es ja letztendlich das Rennen.
Übersichtsplan mit Lage der Bobbahn im SW von Winterberg. Leider stammen die Sat-Aufnahmen aus dem Frühjahr, so das man noch einzelne Schneefelder erkennt. Darüber gelagert meine Aufzeichnung vom Radcomputer, ausgewertet und dargestellt mit GoldenCheetah. Bereits nach ca. 1 min nach dem Start bin ich schon am Anschlag bei Puls über 180 (blaue Linie). Die grüne Kurve zeigt die Geschwindigkeit, wo man sehr gut die Kreisel am höheren Speed erkennen kann.

An der tiefsten Stelle der Betonrinne, wartend auf meinen Start um 14:58 hörte ich über den Streckensprecher, daß mein Vereinskollege Dirk Gröpler gerade eine neue Bestzeit in 03:50.5 aufgestellt hatte. Wow, dachte ich - Respekt, das war doch schon eine deutliche Verbesserung seiner alten Bestzeit aus dem Vorjahr ... und auch schneller als das, was ich in den Vorjahren gefahren hatte! Thorsten Kren von der RSG Buchenau, seit diesem Jahr erstmalig in meiner Altersklasse Sen II vertreten, hatte ebenfalls in 3:50.4 eine Zeit hingelegt, die ich noch nie fahren konnte. Mit der Gewissheit, wirklich alles geben zu müssen habe ich mich dann auch auf die Strecke begeben. Die ganz steilen Passagen habe ich im Wiegetritt recht flüssig durchtreten können, den Rest bin ich im sitzen gefahren. Zum Schluss nochmal die Bob-Startrampe hochgesprintet und schon war ich in persönlicher Bestzeit in 03:44.9 im Ziel. Meine Zeit hielt sich dann überraschender Weise eine ganze Weile als Tagesbestzeit, bevor die ganz schnellen Jungs kamen. Armin entriss mir dann als erster die Bestzeit knapp in 03:43.0. Thomas Göllner konnte seine Bestmarke und damit auch den bisherigen Streckenrekord auch nochmal knapp unterbieten, doch der Tagessieg ging diesmal an Ron Pfeiffer, einem jungen Profi aus dem Team Quantec Indeland in sagenhaften 03:09.8. Ein Raunen ging durch die Menge an der Zielankunft. Das war schon eine Fabelzeit und nochmal rund 20 sec schneller als Thomas.
Zielsprint auf der Startrampe der Bobbahn. Links mein Vereinskollege Dirk Gröpler. Im Bild rechts quäle ich mich über die letzten Meter.

Und so war der schöne Renntag auch schon wieder zu Ende. Um uns die Zeit bis zur Siegerehrung zu vertreiben, haben wir uns alle gemeinsam am Kuchenbuffet gestärkt und uns alte Geschichten aus der Jugend erzählt. Hahaha, naja ganz so nostalgisch war es denn auch nicht - aber Spaß hat’s definitiv gemacht und nächstes Jahr ist diese Veranstaltung fest in meinem Rennkalender vorgemerkt. Vielleicht klappt es dann auch mal für mich mit einer Zeit von unter 03:40, aber da steuert die biologische Uhr stetig dagegen.


BzF Schmelz 2013

Bezirksmeisterschaften Bergzeitfahren am 1. Juni an der Schmelzmühle bei Gi-Lollar

Ach – Schön war’s! So möchte ich kurz meinen ersten Wettkampftag in dieser Saison zusammenfassen. Endlich bot sich wieder mal die Gelegenheit mit den heimischen Fahrerkollegen zu sprechen und sich auszutauschen. Hier mal Hände schütteln, dort mal ein Schwätzchen halten und schon hatte ich die Startnummer in der Hand. Nun gab es kein zurück mehr und meine Startzeit pünktlich um 09:46 rückte immer näher.
Lange hat es gedauert bis ich mich in dieser Saison aufraffen konnte, um mal einen Wettkampf zu bestreiten. Die Form hat eigentlich immer gestimmt - habe ja auch mehr oder wenig fleißig weiter trainiert, nur an der Motivation hat es ein wenig gemangelt. Als ich Anfang März aus dem warmen Trainingslager gekommen war, fand ich mich gleich im verlängerten deutschen Winter wieder, der mir ein wenig den "Blues" beschert hat. Wollte nicht schon wieder die kommenden Wochen auf der Rolle verbringen und dann war es mit Start der Bezirksmeisterschaften Anfang April in Dernbach wieder so furchtbar kalt. Das wollte ich mir nicht antun, ist ja schließlich Hobby was Spaß machen soll und mal ehrlich, bei unter 5°C Radrennen zu fahren kann keinen Spaß machen!? Eine besondere Herausforderung war der schwere Rundkurs auch nicht, konnte ich dort doch meine AK bisher immer mehr oder weniger souverän gewinnen. Also, bin morgens im Bett liegen geblieben und habe am Nachmittag noch 2,5h locker trainiert - da war es schon merklich wärmer, aber die Temperaturen waren immer noch im einstelligen Bereich. Auch das Rundstreckenrennen in Breidenbach - in 2012 ebenfalls AK gewonnen - fiel meiner Lustlosigkeit zum Opfer. Mein erstes Rennen sollte dann auch gleich das Bergzeitfahren bei Herborn sein, doch hier spielte mir eine Auslandsdienstreise einen Strich durch die Rechnung. So kam es dann, daß ich erst Anfang Juni mit den BzM Berg an der Schmelzmühle in den Wettkampfbetrieb einsteigen konnte.
Streckenverlauf inkl. Höhenprofil mit Start an der Schmelzmühle durch den Krofdorfer Wald hinauf bis zum Ziel am Waldhaus. Streckenlänge ca. 4,4km bei moderaten 153 Höhenmetern.

Ich hatte mich im Vorfeld mit kurzen, intensiven Intervallen an vergleichbaren Passagen in meinem Trainingsgebiet im Taunus gut vorbereitet. Die Strecke selbst bin ich ein paar Wochen vorher einmal im Training (mit schwerem Material und vollen Trinkflaschen) abgefahren, aber schon im Renntempo, wo ich gleich auf Anhieb eine 09:44 erreichen konnte. Der Kurs ist vom Belag her über den langen Winter hinweg noch schlechter geworden und man muß sich ernsthaft um seine Bandscheiben sorgen. Auch das Material leidet entsprechend, so tief sind die Löcher im Asphalt. Zum Glück war es zum Renntag hin trocken und mit 13°C auch nicht so furchtbar kalt - man hat halt inzwischen schon gar keine Ansprüche mehr
Beim Warmfahren merkte ich schon, daß es ganz gut laufen würde und ich war ganz zuversichtlich, auch in diesem Jahr wieder meine AK gewinnen zu können. Ich hatte nur Dirk Keßler auf der Rechnung, der bisher eine absolute Top Vorstellung auf der Rundstrecke abgeliefert hatte und daher die Gesamtwertung des MittelhessenCup's souverän anführt. Ich startete um 09:46 und bereits an der ersten persönlichen "Zwischenzeit" merkte ich sofort, daß ich auf Kurs meiner Vorjahreszeit lag. Als ich wenig später die Ziellinie mit 09:26,58 passierte war mir klar, Dirk würde es schwer haben meine Zeit zu unterbieten. Und falls doch, ist auch egal - irgendwann in naher Zukunft wird das sowieso ganz automatisch kommen. Man(n) wird eben nicht jünger und mir bleibt nur die Flucht in die nächste AK in 2015. Wenig später hatte ich schließlich Gewissheit, es noch einmal geschafft zu haben: Dirk war mit 09:52,74 ein wenig langsamer und Thomas Hockauf von der RSG Gießen-Wieseck folgte in 10:19,62 auf dem dritten Platz. Meine Zeit hat am Ende noch zur 3. besten Tageszeit gereicht, nur MTB-Profi Christopher Platt vom AMC Rodheim-Bieber in 08:57,78 und A-Lizenz Elitefahrer Moritz Schütz (in 09:00,27) von der RV Gießen-Kleinlinden und waren schneller.
Nachdem ich durch den Startverzicht der ersten beiden Rennen auf die Gesamtwertung des neu ins Leben gerufenen MittelhessenCup’s eh keine Chance mehr habe, werde ich mich in diesem Jahr ganz auf einige wenige Bergzeitfahren konzentrieren. Leider kann ich beim bevorstehenden Rundstreckenrennen Rund um den Elisabethbrunnen am 16. Juni nicht starten, da wir mit unserem Verein Ausrichter sind und es uns an Helfern mangelt. Das nächste Rennen im Rahmen der Bezirkspokalserie, der Rundkurs um das REWE Zentrallager in Hungen fällt dann auch flach, da meine Frau und ich an diesem Tag unser 30 Jähriges feiern werden.
Impressionen von der Strecke (v.li.): Moritz Schütz im mit ca. 11% steilsten Abschnitt der Strecke gefolgt von Dirk Keßler von der RVG Rockenberg im Führungstrikot des Mittelhessencup’s bei den Sen II in der Kehre zum besagten Steilstück. Dann folgen an der gleichen Stelle meine Wenigkeit, Thomas Hockauf und der Sieger bei den Senioren III Arnold Köckerling (RSG Buchenau). Alle Bilder S. Dietel


Trainingslager 2013

Lanzarote vom 23.02 bis 09.03.2013

Angelockt vom warmen und trockenen Klima, haben wir in diesem Jahr abermals Lanzarote bevorzugt, um dem langen Winter in Mitteleuropa zu entfliehen. Zwar haben die (Flug-)Preise leicht angezogen, aber das dürfte es wert sein, die kompletten 14 Tage in kurzen Sachen bei immer über 20°C über die Insel zu radeln. Wir waren wieder im ****Hotel Costa Calero bei Michael Albrecht (lanzarotebike.es ) untergebracht. Auch diesmal gab es nichts zu beanstanden und ich habe wie im Vorjahr trotz Training pro Woche brav 1kg zugelegt ... brauche deshalb nicht erwähnen, daß die Verpflegung wieder erstklassig war.
Wie auch im Vorjahr hat mich eine Grippeerkrankung im direkten Vorfeld des Trainingslagers für knapp 10 Tage komplett lahm gelegt. In der ersten Trainingswoche habe ich mich deswegen ein wenig schwer getan und die intensiveren Einheiten auf die zweite Hälfte meines Aufenthaltes verschoben. Das hat auch ganz gut gepaßt, da ich zu diesem Zeitpunkt mit Dirk Gröpler einen prima Trainingspartner hatte.
Erstmalig konnte ich das gesamte Trainingslager mit einem Leistungsmesser fahren. Dieser wurde mir vom RSV Marburg zur Verfügung gestellt (CycleOps Powertap) und wurde im letzten Jahr von der Sparkasse in Marburg gesponsert. Zusammen mit meinem neuen Radcomputer, einem Garmin Edge 500, hat das ganze System über die gesamte Zeit problemlos funktioniert und fleißig meine Tretleistung aufgezeichnet. Wegen den vielfältigen Auswerte- & Analysemöglichkeiten in Bezug auf die Leistungsmessung habe ich die Garmin Software erst gar nicht verwendet und stattdessen auf das Freeware Programm Golden Cheetah zurück gegriffen.

Beispielhaft habe ich mal eine intensivere Tour aus der zweiten Woche dargestellt. Auf Lanzarote gibt es eigentlich keine durchgängig flachen Streckenabschnitte, aber auch keine richtigen Berge. Es ist vielmehr ein ständiges auf & ab und der immer vorhandene Wind tut sein übriges. Längere bergauf Passagen habe ich versucht immer über 300 Watt zu bleiben und auf den folgenden bergab Strecken mich zu erholen, aber ohne Tritte auszulassen – immer schön in Bewegung bleiben.

Die 14 Tage gingen wieder einmal viel zu schnell zu Ende. Leider hatten wir die ganze Zeit über versäumt ein Gruppenfoto zu machen, was wir dann am letzten Tag noch schnell nachgeholt haben. Vor dem Teufelchen zur Einfahrt zum Nationalpark haben wir uns dann noch schnell zu einem Foto positioniert.
Gruppenbild mit (v.li.) Uli Ley, Gastfahrer Volker Guth, Dirk Gröpler, Rudi Hopf und meine Wenigkeit. Es fehlt Willi Scholl, der unfreiwillig unterwegs eine andere Route gewählt hatte.
Über den kommenden Saisonverlauf und meine Schwerpunkte bin ich mir noch nicht ganz schlüssig. Trainings- & Leitungsstand ist ähnlich wie in den Jahren zuvor, aber beruflich habe ich momentan so viel um die Ohren, daß mir so recht die Motivation fehlt mich im Training so richtig auszubelasten. Mal schauen, vielleicht ist es nur der ewig lange Winter – momentan aber ist die Stimmung eher so, daß ich wohl nur eine handvoll Bergzeitfahren bestreiten werde und die Rundstreckenrennen (inkl. Bezirksmeisterschaften in Dernbach) komplett auslassen werde. Speziell die BZM habe ich in den vergangen Jahren wegen des selektiven Kurses immer deutlich gewinnen können – wird langsam langweilig.