Berichte aus der Radsportsaison 2012:

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BzPok 2012

Rennserie Bezirkspokal 2012 – Ehrenabend in Gi-Kleinlinden am 16. November

In der Vergangenheit konnte ich erst ein Mal die Gesamtwertung dieser kleinen Rennserie im Radsportbezirk Lahn gewinnen. Diese Serie besteht aus einem Mix aus Rundstreckenrennen, einem Bergzeitfahren und den Hessenmeisterschaften im Einzelzeitfahren. Zumeist zählen auch die Hessenmeisterschaften im Bergzeitfahren mit in die Gesamtwertung, wie auch in diesem Jahr.
In dieser Saison konnte ich erstmalig alle drei Titel im Bezirk gewinnen, also das Rundstreckenrennen in Dernbach (Bericht ), das Bergzeitfahren an der Schmelz-Mühle im Krofdorfer Wald (Bericht ) und wie gesagt die begehrte Gesamtwertung der Rennserie. Natürlich ist das mit den Rundstreckenrennen aufgrund meiner Schwächen beim Zielsprint so eine Sache, aber solange die Rundkurse mit längeren Anstiegen anspruchsvoll und daher eher selektiv sind, steigen meine Siegchancen deutlich. Dies hat sich auch in dieser Saison bewahrheitet: Mit meinem 4. Platz in Hungen (Bericht ) bei der Europawoche auf einem kurzen, topf ebenen Rundkurs hatte ich im Zielsprint deutlich das Nachsehen. Beim 6. Lauf auf dem REWE Gelände bin ich erst gar nicht gestartet :-) Im krassen Gegensatz stehen dazu die Bezirksmeisterschaften in Dernbach und der letzte Lauf in Breidenbach (Bericht ), beides Rundkurse mit ausgeprägter Hanglage, die ich erfreulicherweise gewinnen konnte.
Hatte ich mit Fahrern von der RSG Gießen-Wieseck stets die härtesten Widersacher um die Gesamtwertung, so hat sich dies auch diesmal wieder voll bestätigt. Dieser Verein stellt mit fünf Senioren mit Abstand die größte Mannschaft, die aber allesamt mit Bergzeitfahren auf Kriegsfuß stehen. Dafür stellen sie mehrfache Hessenmeister im Bahnsport, Radcross & MTB sowie durch Thomas Hockhauf einen sehr erfolgreichen Radcross Nationalfahrer. So war es auch nicht verwunderlich, daß nach Uli Falk und Axel Goers in dieser Saison Markus Turschner sich als hartnäckigster Verfolger heraus stellte. Die Entscheidung konnte ich erst im letzten Rennen in Breidenbach zu meinen Gunsten entscheiden und Markus war dort für mich ein wenig überraschend ein ebenbürtiger Gegner. Immer besser in den Tritt kommt allerdings Jens Bösser von der RSG Buchenau, der allerdings leider erst am Ende der Saison zu seiner Bestform gelangte. Da könnte sich in den kommenden Jahren sicher ein weiterer Kandidat für die Gesamtwertung entwickeln. Wäre sicher eine Bereicherung, zumal Jens ein ganz fairer Sportler und sehr netter Typ ist.
Die Serie bestand in dieser Saison aus folgenden Läufen, chronologisch aufgelistet mit meinen jeweiligen Platzierungen im Bezirk:
1. Lauf 01. April - Breidenbach - Rundstreckenrennen: verschoben auf 03. Okt
2. Lauf 15. April - BzM Dernbach - Rundstreckenrennen: 1. Platz
3. Lauf 20. Mai - Hungen - Rund um die Europawoche: 4. Platz
4. Lauf 02. Juni - BzM Bergzeitfahren - Schmelzmühle: 1. Platz
5. Lauf 04. August - Stadtallendorf - Hessenmeisterschaften Einzelzeitfahren: 3. Platz
6. Lauf 02. September - Hungen - REWE-Gelände - Rundstreckenrennen: dns - nicht gestartet
7. Lauf 23. September - Biedenkopf - Hessenmeisterschaften BzF: 1. Platz
8. Lauf 03. Oktober - Breidenbach - Rundstreckenrennen: 1. Platz

Das Foto zeigt die Siegerehrung bei den Senioren im Radsportbezirk Lahn mit v.li. Marius Keppler (Fachwart Rennsport), Manuel Kemmler (Bike-Sport Rittershausen, 1.Plz Sen I), Michael Chambre (TSV Eifa, 2.Plz Sen I), meine Wenigkeit, Markus Turschner (RSG Gi-Wieseck, 2.Plz Sen II), Axel Goers (RSG Gi-Wieseck, 3.Plz Sen II), Michael "Müdi" Beilborn (RSG Buchenau, 1.Plz Sen III), Klaus Hoffmann (Ultra Sport Club Marburg, 1.Plz Sen IV), Arnold Köckerling (RSG Buchenau, 3.Plz Sen III), Gerhard Härtl (RSC Grünberg, 2.Plz Sen III) und unser 1. Vorsitzender des Radsportbezirks Lahn Dr. Peter Pagels.
Für die kommende Saison werde ich mich erstmals mit konsequenter Trainingsplanung vorbereiten. Ich möchte mich weiterhin trotz meines Alters noch ein wenig bei den Bergzeitfahren verbessern, aber auch an den Defiziten bei den Sprints arbeiten. Hierzu wird mir Alex Goldbach, der aktuell Sport studiert und bei uns im Verein eine Trainerrolle übernommen hat, nach dem Leistungstest Anfang November einen individuellen Trainingsplan für die kommende Saison zusammen stellen.


Leistungstest 2012

Leistungstest des RSV Marburg am 10. November

Nach nahezu drei Jahren ohne einen aktuellen Leistungstest als Basis für meine Trainingsplanung zu berücksichtigen, habe ich mich hinreißen lassen diesen mal wieder zu wiederholen. Wir führen im Verein einen solchen Leistungs- oder besser Laktat-Test jährlich durch. In diesem Jahr hat uns das Sportamt Marburg dafür die Sporthalle der Theodor Heuß Schule zur Verfügung gestellt.
Im Vorfeld konnten wir uns eine 3.000€ Geldspende aus dem Vereinsförderungsfond der Sparkasse Marburg-Biedenkopf mit einem Antrag auf Zuwendung zum Thema optimierte Trainingssteuerung mittels Watt-Messungen am Bike sichern. Die Spende hatten wir auch sofort in eine neue programmierbare Trainingsrolle von Tacx, einem neuen Laktat-Meßgerät sowie zwei Laufräder mit Powertap-Nabe von CycleOps investiert. Die Entscheidung zugunsten der Laufräder entgegen der Vielzahl und bewährten Leitungsmesser in der Kurbel war die Tatsache, daß wir diese schnell und einfach an unsere Sportler weitergeben können. Ein umständlicher Umbau entfällt damit, was uns deutlich mehr Flexibilität bei einem verhältnismäßigen günstigen Preis gibt.
Mit Alexander Goldbach hat unser Verein auch einen sehr guten und engagierten Trainer - Alex ist Sport Student - und hat für uns einen Stufentest beginnend bei 100W in 3min Intervallen mit 20W Steigerung vorbereitet. Am Ende der jeweiligen Intervalle wurde dann durch einen kleinen Tropfen aus dem Ohrläppchen der Laktat-Anteil im Blut bestimmt. Das sollte zu einer sehr genauen Ausarbeitung der Trainingsbereiche führen, allerdings waren nach dieser Methode keine besonders hohen Spitzenleistungen, was die reinen Watt-Zahlen betrifft, zu erwarten.
Die Abb. zeigt die Auswertung des Stufentests mit den jeweiligen Herzfrequenzen und Laktatgehalten am Ende der jeweiligen Leistungsstufe. Bedingt durch die geringe Steigerung von 20W nach jeder Einheit, waren keine besonders hohen Maximalwerte in der Trittleistung zu erwarten. Man erkennt aber durch den relativ gleichmäßigen Verlauf der Kurven einen guten Trainingsstand, trotz vorausgegangener Pause am Saisonende.


Ramsbeck 2012

Bergzeitfahren in Ramsbeck bei Winterberg - 4. und letzter Lauf zur Sauerland-Trophy am 13. Oktober

Das irgendwie ersehnte Saisonende in Sichtweite und etwas müde von der langen Saison, wollte ich eigentlich erst gar nicht in Ramsbeck an den Start gehen. Die Gesamtwertung der Sauerland-Trophy ist ebenfalls schon zu Gunsten von Armin Fischer entschieden und durch meinen Startverzicht beim 2. Lauf in Grafschaft könnte es sogar mit einem Podiumsplatz knapp werden. Doch dann erreichte mich gerade noch rechtzeitig eine Mail von Thomas Göllner mit der netten Aufforderung, mich auf alle Fälle noch anmelden zu sollen, damit der Saisonabschluß gebührend gefeiert werden konnte. Das habe ich mir dann doch zu Herzen genommen, obgleich ich schon das Training stark reduziert hatte. Ich fühlte mich in den vergangen Tagen zu müde, um die 3km kurze aber ungemein harte Strecke, mit Start in der Ortsmitte von Ramsbeck mit relativ konstanten 10% hinauf zur Ortschaft Wasserfall, in einer guten Zeit absolvieren zu können. Aber mir war die Tagesplatzierung fast egal, wollte nur noch eine schöne Zeit mit den netten Kollegen verbringen und mal schauen, was so noch läuft am Ende. Sicher seien die anderen Mitstreiter ebenfalls nicht mehr die Frischesten, so meine Vermutung.

3km & 300HM Streckenverlauf mit Höhenprofil mit Start in Ramsbeck, entlang der K46 und K71 zur Ortschaft Wasserfall.
Entgegen den Wetterprognosen Tagen zuvor, war es am Renntag überraschender Weise für die Jahreszeit und der Höhenlage fast optimal. Wechselnd bewölkt mit viel Sonnenschein bei ca. 13°C, aber es herrschte ein recht kräftiger Wind aus südwestlicher Richtung vor. In Ramsbeck gibt es ja schon traditionell eine etwas andere Altersklassenwertung was bedeutete, daß dieses mal auch Torsten Kren von der RSG Buchenau mit in unserer Altersklasse gewertet wurde. Aber da gab es ja noch Armin Fischer (RSC Monte Kali Neuhof) und mit Lokalmatador Richard Buchmann vom SC Hagen-Wildewiese hat seit dieser Saison unsere AK einen sehr starken Neuzugang zu verzeichnen. Konnte ich Richard in der Bobbahn noch knapp hinter mir halten, war er auf der nicht allzu steilen Strecke beim Bildchensprint doch recht deutlich vor mir. Der in Ramsbeck - trotz seiner Größe - immer sehr stark fahrende Sven Gemeine hatte diesmal nicht gemeldet. Genauso verzichtete auch Ingo Koßmann vom Team cycle-basar.de auf einen Start, wie überhaupt bei allen Läufen der Sauerland-Tropy in diesem Jahr?! Wirklich schade, da Ingo immer noch die schnellste Zeit der Seniorenwertung inne hält. Thomas und ich hätten gerne mit ihm noch ein Bierchen getrunken, da waren wir uns sofort einig.
Etwas wärmer als sonst "eingepackt", habe ich mich um 14:42 auf die Startrampe begeben. Auf dem ersten Kilometer bin ich überhaupt nicht in Schwung gekommen und so hatte ich mir bereits hier ca. 15sec Rückstand auf meine Vorjahreszeit eingefahren. Danach lief es auch nicht viel besser und mit relativ müden Beinen habe ich doch noch einen Rhythmus finden können, den ich erstaunlicherweise bis ca. 700m vor dem Ziel habe halten können. Danach ist es nur noch reine "Kopfsache" und ich bin mit Tunnelblick und Maximalpuls nur noch im Wiegetritt fahrend der Ziellinie entgegen geeilt. Meine Zeit von 10:47 ist für mich persönlich nicht gerade sensationell, aber dennoch ganz respektabel und sicher das Optimum was ich an diesem Tag erreichen konnte. Der Wind drehte aufgrund des Streckenverlaufs von Anfangs mit Seitenwind im Zielbereich auf Rückenwind, zwischendurch blies er uns sogar kurzzeitig entgegen - aber mit den äußeren Verhältnissen mußten ja bekanntlich alle gleichermaßen klarkommen.
Im Ziel standen die bereits schon vor mir gestarteten mit favorisierten Kollegen, die aber allesamt etwas langsamer waren als ich. Besonders Richard kam mir mit 10:50 gefährlich nahe, während Armin und Torsten zeitgleich mit 11:01 gemeinsam den dritten Platz belegten. Die Tagesbestzeit konnte diesmal, noch vor allen Elite-Fahrern, Thomas Göllner in 09:54 erkämpfen und den begehrten Wanderpokal für die Tagesbestzeit mit nach Hause nehmen. Trotz seines Alters - immerhin schon Sen I - fährt Thomas über die gesamte Rennserie kräftig und sehr erfolgreich regelmäßig um die Tagesbestzeit. Daher verwundert es auch nicht, daß er die Gesamtwertung bei den Sen I sehr überlegen gewonnen hat. In meiner AK war der Sieg in der Gesamtwertung Armin Fischer nicht mehr zu nehmen. Ansonsten war ich ein wenig irritiert: In der Ausschreibung zur Trophywertung ist noch von einem Streichergebnis die Rede, was aber bei der Siegerehrung nicht berücksichtigt wurde?! Und so kam es, daß Richard für den zweiten Platz geehrt wurde, obgleich ich eigentlich mit einem Punkt Vorsprung diese Platzierung haben sollte. Ich denke, das wird noch korrigiert und ansonsten ist es mir auch ehrlich gesagt egal, verdient hätte es Richard allemal. Wie gesagt, Armin war für mich in dieser Saison nicht zu schlagen gewesen, so daß eine Titelverteidigung sowieso unerreichbar gewesen wäre.
Podium Sen II mit Richard, Armin & Torsten
So, nun ist es geschafft: Die Saison ist zu Ende und ich lasse das Rad jetzt für zwei Wochen bis Ende des Monats stehen und werde mich ein wenig erholen und regenerieren. Doch die Saisonvorbereitung für 2013 beginnt bereits Anfang November – ich kann’s kaum abwarten


Breidenbach 2012

Rundstreckenrennen in Breidenbach am 03. Oktober

Zum letzen Rennen in der Bezirkspokal-Rennserie kam ich wie die Jungfrau zum Kind: Eigentlich als erstes Rennen für Ende März geplant, dann ausgefallen und als schon keiner mehr damit gerechnet hatte, war das Rundstreckenrennen am 3. Oktober, als letzte Veranstaltung wieder im Programm. War eigentlich nicht sonderlich davon begeistert, da mit der Hessenmeisterschaft Berg (zählte auch zur Wertung dieser Serie) meine Saisonplanung nahezu abgeschlossen war. Nun so ist es mal wie es ist und ich mußte auf alle Fälle starten, wenn ich die Gesamtwertung dieser Rennserie vom Radsportbezirk Lahn gewinnen wollte. Markus Turschner von der RSG Gießen-Wieseck war mir dicht auf den Fersen und lediglich 4 Punkte hinter mir. Normalerweise kann ich Markus bei Rundstreckenrennen bzw. Kriterien nicht schlagen, aber die Strecke in Breidenbach hat starke Hanglage, so daß es stetig rauf oder runter ging. Das leider nicht allzu lange Bergaufstück bei Start & Ziel sollte mir liegen, während Markus sicher Vorteile in den kurvigeren Passagen, aber insbesondere nach der gefährlichen 120° Kehre direkt nach der langen und schnellen Abfahrt hatte.
Es galt lediglich 20 Runden (wohl den kühlen Temperaturen von ca. 13°C geschuldet) auf der 2km langen Strecke bei ca. 33 Höhenmetern zu bewältigen. Nach ambitioniertem Tempo am Anfang, nach ca 1/3 der Gesamtdistanz sah ich nach der gefährlichen Spitzkehre direkt nach der Abfahrt eine kleine Lücke aufgehen und zog das Tempo im folgenden Bergaufstück deutlich an. Mir konnten zunächst nur Markus Turschner und der richtig stark auffahrende Jens Bösser (RSG Buchenau) folgen, ich habe dann nahezu eine komplette Runde von vorne gefahren, um die Lücke zu den Verfolgern noch vergrößern zu können. Danach wurde es ruhig bei uns dreien und wir fuhren gleichmäßig und stets mit der Führung abwechselnd weiter. Wenige Runden später gesellte sich dann noch Gerhard Härtl zu uns, der aber bei den Senioren III startete – also keine Gefahr für uns. Sowohl Jens als auch Markus machten weiterhin einen sehr starken Eindruck, so daß ich mir für einen finalen Zielsprint wenig Hoffnungen machte. Anstatt in der letzten Runde anzugreifen, dachte ich mir doch nimm die dritt letzte Runde und ein wenig später überlegte ich mir, dann doch lieber die fünft letzte für einen Ausreisversuch zu wagen? Es war dann die vierte der verbliebenen Runden, wo ich auf dem Bergaufstück angriff. Doch leichter gesagt als getan: Markus klebete mir regelrecht am Hinterrad, so daß ich nachdem es flacher wurde wieder die Geschwindigkeit rausgenommen habe. Der durch die Tempoverschärfung etwas abgeschlagene Jens konnte demnach auch wieder locker aufschließen. Nächste Runde, selbes Spiel – nix zu machen, Markus war einfach nicht abzuschütteln, doch ich ließ nicht locker. Zum Ende der vorletzten Runde habe ich dann nochmal alles riskiert aber deutlich früher, auf einer leicht ansteigenden Passage, angegriffen. Das war dann der entscheidende Angriff und Markus und Jens hatten wohl resigniert. Bin dann die letzte Runde mit den letzten Kraftreserven mit Maximalpuls zum Ziel geeilt und gewonnen. Etwas später folgte Markus vor Jens.
Nachdem ich es letztes Jahr durch zu wenig Starts versäumt hatte, alle drei Titel im Bezirk zu gewinnen, wollte ich es diesmal richtig machen. Bis auf die Veranstaltung in Hungen, dem Rundstreckenrennen um das REWE Zentrallager, bin ich immer angetreten und konnte fleißig Punkte sammeln, so daß es am Ende gereicht hatte. Natürlich ist es bei mir immer abhängig davon, wie stark selektiv die Strecken sind. Auf schnellen, flachen Kursen gibt es sicher stärkere Fahrer im Bezirk. Für die kommende Saison habe ich mir vorgenommen, an diesem Defizit zu arbeiten. Alex Goldbach wird mir erstmalig nach einem Leitungstest im November einen gezielten Trainingsplan erstellen, ganz abgestimmt auf meine beiden Saisonhöhepunkte wie DM & HM Berg. Die Zeiten, wo ich im Zielsprint immer deutlich das Nachsehen hatte sollten dann vorbei sein – hoffe ich jedenfalls.
Das Satellitenbild zeigt den 2km langen Rundkurs in Breidenbach mit Fahrtrichtung im Uhrzeigersinn (blaue Linie). Das zugegebener Maßen recht ungenaue Höhenprofil in der linken oberen Ecke entstammt meinem Radcomputer und wurde mit 15s Intervallänge barometrisch aufgezeichnet.


BZF-HES Biedenkopf 2012

Hessenmeisterschaften Bergzeitfahren in Biedenkopf/Sackpfeife am 23. September

Bitterkalt war es diesmal bei den Hessenmeisterschaften im Bergzeitfahren an meinem "Hausberg", der Sackpfeife bei Biedenkopf. Zu den kühlen Temperaturen um die 8°C gesellte sich noch ein unangenehmer Gegenwind, der einem auf der stetig ansteigenden Passage auf der Bundesstraße entgegen blies. Speziell dieser lange Streckenabschnitt ist für mich persönlich entscheidend für eine gute Zeit. Meine Bestzeit auf dieser Strecke liegt bei ca. 18:45, allerdings während einer intensiven Trainingseinheit, direkt nach dem Bildchensprint Anfang September diesen Jahres gefahren. Im Wettkampf bin ich bisher noch nie unter 19min geblieben, warum das so ist - keine Ahnung?! Die Strecke sollte mir vom Profil eigentlich liegen, aber irgendwie läuft es nicht so richtig optimal, wenn es ernst wird. Ich hatte mir ja bereits im Vorfeld keine Hoffnungen auf die Titelverteidigung gemacht. Mit dem Start von Cosmas Lang und Armin Fischer sah es eher schlecht für mich aus und ich hielt daher einen möglichen dritten Platz für das Optimum, was ich erreichen konnte. Es hatten anders wie sonst recht wenig Senioren II Fahrer gemeldet und ich hatte nur noch Dirk Keßler von der RVG Rockenberg und vielleicht noch Matthias Heil aus Fulda auf der Rechnung, um den letzten freien Platz auf dem Podium zu kämpfen. Die Vorbereitung auf dieses BzF verlief nach gewohntem Programm mit Grundlagentraining und kurzen Maximalbelastungen, gefolgt von Ruhetagen dazwischen. Beim Warmfahren fühlte ich mich recht gut, aber als ich die warme Winterbekleidung(!) kurz vor dem Start ausgezogen hatte, wurde es schnell recht kühl an den Beinen.
Und so bin ich leicht unterkühlt auf die Strecke gegangen. Direkt vor mir starteten noch Armin und Dirk. Lag's an der Kälte oder an dem Gegenwind, ich kam jedenfalls auf der gesamten Strecke der Bundestrasse einfach nicht zurecht und mußte stetig immer einen weiteren Gang zurück schalten, fiel aber nicht unter ca. 20km/h - das war eindeutig zu langsam für eine Zeit unter 19min. Beim Abzweig in den Waldweg hatte ich schon mehr als eine Minute auf meine sonst übliche Zwischenzeit verloren. Doch kaum war der Wind in dem folgenden Waldstück nicht mehr zu spüren, lief es deutlich besser und ich konnte dort mein normales Tempo fahren. Auch ging plötzlich der Puls von Anfangs durchschnittlich rund 175 in den Maximalbereich von über 180. Im Ziel waren es dann ernüchternde 19:18,39, aber es zeigte sich im Nachhinein, daß wohl so ziemlich alle mit den äußeren Bedingungen zu kämpfen hatten. Mit meiner eigenen Einschätzung lag ich genau richtig: Cosmas war der Schnellste in 17:52,68 gefolgt von Armin Fischer, der 18:35,53 für die 7,8km lange Strecke benötigte. Der undankbare aber durchaus respektable vierte Platz ging an Dirk Keßler in 19:33,28, also durchaus in Schlagdistanz zu meiner Zeit.
v. li.: Armin, Cosmas & ich
Normalerweise fahre ich im Oktober nur noch das BzF in Ramsbeck für die Gesamtwertung der Sauerland-Trophy. Doch am 3. Oktober wird das im März ausgefallene Rundstreckenrennen zum Bezirkspokal in Breidenbach nachgeholt. Damit ich hier noch die Gesamtwertung sicher gewinnen kann, muß ich dort wohl oder übel auf Punktejagd gehen. Den Start in Ramsbeck lasse ich aber noch offen. Würde schon gerne zum Saisonabschluß mit all den netten Kollegen ein wenig anstoßen und Armin für den Gewinn der Gesamtwertung Sen II gratulieren, aber bei großer Kälte oder gar Schneefall werde ich wohl doch auf einen Start verzichten.


BZF Schotten 2012

Bergzeitfahren in Schotten/Rüdingshain am 15. September

Wie schon in all den vorherigen Jahren, steht das Bergzeitfahren des TGV Schotten fast wie in Stein gemeißelt in meinem Rennkalender. In diesem Jahr wollte ich die super organisierte und ausgerichtete Veranstaltung auf der bekannten 7,9km langen Strecke mit Start in Rüdingshain hinauf zur Traufsteinhütte als Vorbereitung für die Hessenmeisterschaften Bergzeitfahren am folgenden Wochenende nutzen. So richtig schlechtes Wetter hatte ich hier noch nie erlebt und so war es diesmal mit ca. 16°C nicht sonderlich warm, aber mit Rückenwind in dem langen Steilstück sollten doch gute Zeiten zu erzielen sein. Über meine Form konnte ich diesmal nur mutmaßen. Nach der langen Trainingspause durch eine längere Auslandsdienstreise bin ich etwas aus dem Rhythmus gekommen, wie sich ein folgender Test unter Rennbedingungen auf der Strecke hinauf zur Sackpfeife bei Biedenkopf gezeigt hatte: Hier wollte ich mal probieren, was so geht und bin völlig eingebrochen. Kam überhaupt nicht ins Rollen und lag am Ende ca. 3min(!) unter meiner Bestzeit. Vielleicht war es der langen Pause geschuldet, das mein Puls nur unwillig aus dem Keller kam. Ich wußte mit dieser Situation ehrlich gesagt nicht so recht umzugehen und habe daraufhin eine sehr lange Grundlageneinheit am Folgetag absolviert. Den Rest der Woche habe ich nur noch intensives Intervalltraining (3min EB/SB Einheiten) am Berg praktiziert, mit jeweils einem Ruhetag dazwischen. Einen weiteren Formtest konnte ich zeitlich nicht machen und mußte mit ein wenig Ungewissheit anreisen, obgleich ich eigentlich ein gutes Gefühl hatte. Durch den Start von Cosmas Lang war auch bereits im Vorfeld sichergestellt, dass ich null, aber auch wirklich null Siegchancen hatte. Großen Druck verspürte ich deshalb auch nicht. Durch den Startverzicht von Armin Fischer, hatte ich noch Dirk Keßler auf dem Radar und dann noch den ein oder anderen mir bisher unbekannten Fahrer. Man(n) weiß ja nie.
Bei warmfahren merkte ich schon, es könnte ganz gut laufen und der Puls kletterte je nach Belastung schnell rauf und runter. Vom Start weg konnte ich gleich im langen Steilstück recht konstant mit 53/21 bei ca. 23km/h einen guten Rhythmus fahren und hatte den 30sec vor mir gestarteten Mario Lembke nach ca. 1,5km eingeholt. Das war schon recht lustig, denn wir hatten im Vorfeld schon darüber gescherzt, wie lange es denn dauern sollte, bis er mich schnaufend von hinten auffahrend hören würde. Ich glaube es war schon insgesamt das dritte mal, das Mario vor mir starten mußte – aber wenn der Veranstalter die Startreihenfolge alphabetisch sortiert festlegt, liegt das sehr nahe.
Am Abzweig zur Hauptstraße hatte ich knapp 9min auf der Uhr. Dies war schon rund eine ½ min schneller als sonst … und ich fühlte mich noch ganz gut. Danach wurde es richtig steil und ich habe ein wenig rausgenommen, damit ich im sehr schnellen Schlußstück noch einen dicken Gang halbwegs flüssig drücken konnte. Mit dieser Renneinteilung bin ich sonst auch immer gut gefahren und so waren es im Ziel mit 17:55,50 persönliche Bestzeit! Wahnsinn dachte ich sofort voller Stolz und in direkter Nähe von Dirk‘s Siegerzeit zur Hessenmeisterschaft von 2007 (17:54,17), die bisher für mich als unerreichbar galt. Trotzdem möchte ich die Zeit nicht überbewerten und man muß sich realistisch gesehen eingestehen, daß dies sicher auf die günstigen Windverhältnisse zurückzuführen war. Für Dirk lief es mit 18:28,48 ungleich schlechter. Bedingt durch den neuen Radladen in Hanau (Velozeit - schaut doch mal vorbei, es lohnt sich) bleibt doch wenig Zeit für Training und das viele Stehen über den Tag ist auch nicht sonderlich förderlich für einen Radsportler. Dirk‘s Anmerkung, sich doch nun eine Gitarre kaufen zu wollen fand ich ganz sympathisch, denn ich hatte auch schon überlegt etwas kürzer zu treten, bis ich die nächste Altersklasse in 2015 erreicht habe.
Ein Fotostream vom Veranstalter zeigt von links nach rechts befreundete und geschätzte Senioren II Fahrer bei der Zieldurchfahrt angeführt von Ulrich Falk, Thomas Hockauf, Dirk Keßler, ich und Cosmas Lang sowie zum Abschluß ein Gruppenbild von der Siegerehrung mit Vladi Novak und Cosmas Lang

Erwartungsgemäß hat Cosmas Lang in 16:29,61 unsere Altersklasse sehr deutlich gewonnen. Meine Zeit hat letztendlich für den dritten Platz gereicht, denn es hatte sich noch in 17:53,34 Vladi Novak vom Team Equinox knapp dazwischen geschoben. Im Nachhinein überlegt man schon, wo man die rund 2sec gelassen hat. Vielleicht müßte ich beim nächsten mal die Kurven mehr schneiden, aber das ist nicht ganz ungefährlich, denn man sollte immer mit Gegenverkehr rechnen. Aber ich bin dennoch mit meiner Leistung sehr zufrieden, immerhin persönliche Bestzeit, was will man mehr!? Bei den bevorstehenden Hessenmeisterschaften Bergzeitfahren nächstes Wochenende kann ich zuversichtlich antreten. Aber mit mehr als Platz 3 darf ich hier auch nicht rechnen, was gleichzeitig das Optimum sein dürfte: Cosmas und Armin sind aktuell einfach zu stark, und da wären ja auch noch andere gute Kandidaten zu berücksichtigen.


Bildchensprint 2012

Bergzeitfahren in Siedlinghausen bei Winterberg - 3. Lauf zur Sauerland-Trophy am 1. September

Bei angenehm warmen Temperaturen und viel Sonnenschein machte ich mich Mittags langsam auf den Weg nach Siedlinghausen. Hatte in den vergangen Wochen berufsbedingt mein Training etwas umstellen müssen: Es fehlte einfach die Zeit für längere Intervall-Einheiten, so daß ich mich mit relativ kurzen EB Einheiten fit für ein kurzes Bergzeitfahren halten mußte. Das sollte aber nicht von Nachteil sein und ich fühlte mich fit genug, um ein gutes Resultat auf der 7,4km langen Strecke zu erreichen.
Leider waren die Temperaturen vor Ort nicht so optimal wie zu Hause und wir hatten bei bedecktem Himmel nur um die 13°C. Dafür blies der Wind leicht von hinten, was ganz gute Zeiten erwarten ließ. Beim Warmfahren kam dann ein wenig Hektik auf, weil ich meinen Beutel mit einer Windjacke im Zielbereich abgeben wollte und letzteren unterwegs unbemerkt verloren hatte. Also zurückfahren, suchen und dann anschließend wieder hoch zum Ziel fahren. Leider wurde die Zeit bis zu meinem Start schon ganz knapp und ich mußte schneller fahren als ich eigentlich wollte. So intensiv hatte ich mich noch nie warm gefahren, aber ich schaffte es gerade noch so pünktlich am Start zu stehen. Ich war gleich zu Beginn des Rennens gelost worden, direkt vor mir ist noch Vereinskollege Dirk Gröpler gestartet. Bedingt durch den Rückenwind ging ich die ersten flachen Kilometer recht zügig an und meine Bedenken wegen des zu sehr intensiven Warmfahrens stellen sich als grundlos heraus. Es lief ganz gut und ich konnte einen guten Rhythmus fahren. Ich kam zwar Dirk stetig etwas näher, konnte ihn aber erst 1km vor dem Ziel überholen und erreichte in 14:47,7 das Ziel. Das war die zeitbeste Zeit, die ich auf der Strecke gefahren bin. Aber ob es für eine Platzierung auf dem Treppchen gereicht hatte, konnte ich nicht sagen und war mir auch wirklich nicht ganz sicher. Mit Armin Fischer aber auch Sven Gemeine habe ich fest gerechnet und wenn da noch paar andere, mir bisher unbekannte Fahrer am Start waren, kann es schon eng werden. Auffällig war, daß im Vergleich zu den Vorjahren das Material schon spezieller wurde: Es waren über alle Altersklassen wirklich sehr viele Fahrer mit Zeitfahrmaschinen und entsprechender Kleidung am Start. Auf der doch relativ flachen Strecke sicher kein Nachteil. Vermisst hatte ich allerdings meinen geschätzten Kollegen aus Köln: Ingo Koßmann hatte leider nicht gemeldet. Eigentlich schade, hatte mich irgendwie schon auf eine nette Unterhaltung im Vorfeld der Siegerehrung gefreut.
Bild links: Höhenprofil mit Start Ortsausgang Siedlinghausen in südlicher Richtung hinauf zum "Großen Bildchen", 7,4km Länge und 220 HM.
Bild rechts: Auf einem flacheren Streckenabschnitt auf ca. halber Streckenlänge. Archivbild aus 2011

Mit meiner Einschätzung zum Ergebnis lag ich gar nicht verkehrt. Trotz guter Zeit, hat es bei den Senioren II nur für den vierten Platz gereicht. Man rechnet eigentlich immer schon damit, daß bessere Fahrer in meine AK nachrücken, aber wenn es dann mal passiert, ist das ehrlich gesagt schon ein komisches Gefühl. Gewonnen hat meine AK schon fast erwartungsgemäß Armin Fischer in sagenhaften 14:12,7. Damit war er eine 1/10 sec schneller als der Sieger bei den Sen I Thomas Göllner. Das hat mich nicht verwundert, da mir auf meinem Rückweg vom Ziel zurück zum Startbereich Thomas mitten in seinem Rennen fröhlich winkend ein Hallo entgegen rief … das mußte es gewesen sein. Aber genau das sind die schönen Momente, die dann einem im Gedächtnis bleiben. Vor mir platzierten sich noch Richard Buchmann (14:25,5) und Thomas Schulte-Pieper (14:39,7). Richard kannte ich bereits vom Bergsprint im Eiskanal von Winterberg , wo ich ihn knapp habe schlagen können. Armin und Thomas Schulte-Pieper sind mit speziellem Zeitfahrmaterial gefahren und Richard hat gerade die Altersklasse gewechselt. Man brauch ja immer eine Ausrede bzw. eine Erklärung, warum man Opfer unglücklicher Umstände geworden ist :-) Und noch ein Trost: Bei den jüngeren Senioren I hätte meine Zeit zum 2. Platz, direkt hinter Thomas Göllner, gereicht. Ist schon verrückt, was da bei den Sen II so los ist.
Dennoch bin ich persönlich mit meiner Leistung ganz zufrieden und muß mir nichts vorwerfen. So ist das halt am oberen Ende der Altersklasse: Mal verliert man(n) und mal gewinnen die Anderen :-) Und wie geht’s jetzt weiter? Ich muß in der kommenden Woche eine 5 tägige Zwangspause einlegen, da ich auf Dienstreise ins Ausland muss. Danach kommt am 15. Sept als Vorbereitung zu den Hessenmeisterschaften Berg an der Sackpfeife (bei Biedenkopf) noch das Jedermann BzF in Schotten-Rüdingshain, da kann es schon wieder ganz anders aussehen. Speziell in Schotten konnte ich bisher meine größten Erfolge feiern, obwohl mir die Strecke an sich gar nicht so gut gefällt.


EZF HES Stadtallendorf 2012

Hessische Meisterschaften Einzelzeitfahren in Stadtallendorf am 4. August

Ebenfalls zum zweiten Male richtete mein Verein der RSV Marburg die Hessischen Meisterschaften im Einzelzeitfahren auf der gut ausgebauten Bundeswehr "Panzerstraße" zwischen Stadtallendorf und Neustadt aus. Als Vorstandsmitglied war ich natürlich verpflichtet mich einzubringen und da ich ja Kassenwart bin, habe ich es mir an der Startnummernausgabe gemütlich gemacht. Dennoch blieb genügend Zeit mich für den Wettbewerb ausreichend warm zu fahren, um gegen 14:00 auf die 20km flachwellige Strecke zu gehen. Die äußeren Bedingungen stimmten: Sonnig und angenehm warm, mit leichtem Wind. Wie auch im letzten Jahr bin ich mit einem einfachen Straßenrad, ergänzt mit einem Zeitfahraufsatz von 3T für den normalen Rennlenker sowie einer Scheibe von CITEC hinten gestartet. Letztere stammt aus dem Vereinsfundus. Habe mich auch in diesem Jahr überhaupt nicht auf den Event vorbereitet, noch nicht einmal die Strecke vorher abgefahren, was ich sonst immer mache. Zählte das EZF nicht zur Bezirkspokalwertung, wäre ich bestimmt auch nicht gestartet. Die ungewohnt stark gedrungene, typische Zeitfahrhaltung war mir aus dem Vorjahr noch schmerzhaft in Erinnerung. An für sich mag ich ja Einzelzeitfahren, aber um speziell hier eine gute Platzierung erreichen zu können, sollte man materialtechnisch schon gut ausgestattet sein: Anständige Zeitfahrmaschine, spezieller Helm und eng sitzender Einteiler gehören einfach dazu. Doch nichts davon kann ich bisher mein Eigen nennen. Um auf diesem doch anspruchsvollen Kurs durchschnittlich deutlich über 40km/h fahren zu können, muß die Aerodynamik stimmen. Das hat man auch letztendlich in den Ergebnissen wiederfinden können - klar braucht man(n) auch die Kraft(-ausdauer), sonst nützt einem das ganze teure Material reichlich wenig. Wie gesagt ging es mir hauptsächlich um die Bezirkspokalwertung, wo ich letztes Jahr hinter Axel Goers den zweiten Platz belegen konnte. In der Hessenwertung belegte ich in meiner Altersklasse (AK) Platz 7.
Da ich in diesem Jahr mein Winterrad zum Zeitfahrrad umgebaut hatte und es vor dem Einsatz nur zweimal habe testen konnte, ist mir doch glatt die Batterie des Speed-Sensors während des Warmfahrens leer gelaufen. Wohl zu lange gestanden, das gute Teil :-) Aber eigentlich ein Drama für mich, weil ich sehr viel nach Geschwindigkeit als Orientierungshilfe fahre. Fortan standen folglich permanent nur 0,0km/h auf dem Display des Radcomputers. Bin aber trotzdem nach den Zwischenzeiten an den Wenden die einzelnen Streckenabschnitte relativ konstant gefahren und konnte mir bereits an der letzten Wende ausrechnen, daß ich voraussichtlich in einer ähnlichen Zeit wie im Vorjahr das Ziel erreichen könnte. Komischerweise kam ich wie im Vorjahr mit dem Puls nicht über 175 S/min. Das ist recht ungewöhnlich niedrig für mich, mein Maximalpuls liegt immer noch so bei rund 190 S/min. Am Ende waren es dann mit einer Zeit von 28:52,43 rund 6sec schneller als im Vorjahr - prima, Alterungsprozess nochmal um ein Jahr hinausgezögert. Das war auch gleichzeitig wieder Platz 7 in der AK Wertung, aber in der Bezirkspokalwertung habe ich mich leider um einen Platz verschlechtert: Hier platzierten sich vor mir wieder erwartungsgemäß Axel Goers in 28:02,74 (Platz 5) aber auch diesmal Markus Turschner in 28:34,84 (Platz 6) beide von der RSG Gi-Wieseck. In diesem Jahr war das Senioren II Fahrerfeld abermals wirklich sehr stark besetzt. Meine Zeit hätte z.B. bei den Sen I noch für Platz 5 gereicht und wenn man bedenkt, daß Dirk Keßler (Platz 4) in hervorragenden 27:02,99 bei den jüngeren Sen I noch deutlich(!) gewonnen hätte, ist das schon recht bitter. Umgekehrt wäre der Sieger der AK Senioren I Martin Heine (RST TE Kelkheim) in 27:39,74 bei uns rund 10 Jahre älteren Sen II Fahrern nur Fünfter geworden! Gewonnen hat wie auch im Vorjahr Viktor Slavik (RV Kassel) in fantastischen 26:17,55 kurz vor Armin Fischer (RSC Monte Kali Neuhof) in sagenhaften 26:27,27. Speziell mit Armin in dieser Top-Form aber auch mit Dirk Keßler werde ich mich bei den kommenden Bergzeitfahren besonders schwer tun - mir bleibt wohl nur noch die Flucht in die nächst höhere Altersklasse, um mal wieder ein Erfolgserlebnis zu bekommen - naja in 2015 ist es ja soweit.
In der Anfahrt nach Start & Ziel. Archivbild aus 2011 von Th. Laut
Mit Platz 3 in der Bezirkswertung habe ich meine Ziele – trotz leichter Zeitverbesserung zum Vorjahr - nicht ganz erreichen können. Bin aber trotzdem sehr zufrieden, da ich nur einen Punkt auf Markus Turschner verloren habe und in der Gesamtwertung noch in Führung liege. Für das nächste Jahr müßte ich noch etwas an meiner Sitzposition optimieren, da ich sehr unruhig auf dem Rad saß und ständig hin und her rutschte. Durch den konischen Lenker im Klemmbereich, konnte ich die Zeitfahraufsätze nicht optimal befestigen. Leider hatte ich wohl in der Hitze des Gefechtes so stark an dem Aufsatz gezogen, daß ich mehrmals auf der Strecke die Dinger habe neu ausrichten müssen. Das hat sicher weitere Zeit gekostet, zumal es bestimmt nicht sonderlich aerodynamisch war. Aber egal, war mir wie gesagt nicht so sonderlich wichtig wie z.B. ein Bergzeitfahren, wo ich ganz anders motiviert am Start stehe. In der kommenden Woche werde ich nun ein wenig regenerieren, um mich dann gezielt auf die restlichen 4 Bergzeitfahren im September/Oktober vorzubereiten – und dann ist die Saison auch schon wieder vorbei ...

Lightweight-Uphill - DM Berg

Deutsche Meisterschaft Berg im Rahmen der Lightweight-Uphill bei Urnau am 21. Juli

Bereits zum zweiten mal fanden die Deutschen Meisterschaften Berg in Urnau, nördlich vom Bodensee hinauf zum Höchsten statt. Auch das Konzept mit einem Berg-Einzelzeitfahren zu Beginn als Qualifizierungslauf und dem darauf folgenden Verfolgungsrennen auf gleicher Strecke. Letztere ist mit 8,2km und durchschnittlich nur 4,5% steil für reine Bergfahrer weniger geeignet.
Ich war bereits im letzten Jahr am Start und konnte dort am Ende Platz 14 erreichen. Damals fand die Veranstaltung im Dauerregen statt. In diesem Jahr konnte ich das Zeitfahren am Mittag noch bei Sonnenschein genießen, allerdings hielt das Wetter nicht lange und ich schaffte es gerade noch trocken auf dem Weg vom Ziel zurück nach Urnau zu kommen. Am Nachmittag lösten sich gleich mehrere starke Gewitter ab und ich erwischte leider beim Verfolgungsrennen einen "Aufguß" mit Starkregen und heftigen Sturmböen. Aber wie sage ich immer, die Bedingungen sind für alle gleich.
Streckenprofil Urnau - Höchsten. Profil
Ich habe mich leider alleine auf den langen Weg zum Bodensee machen müssen, kein anderer aus dem heimischen Raum wollte mit. Einzig Dirk Keßler von der RVG Rockenberg hatte noch den Mut, sich den anderen "Größen" zu stellen. Immerhin ging Titelverteidiger und Seniorenweltmeister Jens Volkmann an den Start, aber das ist eine ganz andere Welt, um nicht zu sagen ein ganz anderer Planet. Parallel hätte ich an diesem Tag auch in Grafschaft, dem 2. Lauf zur Sauerland-Trophy starten können. Aber man sollte sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen, um besser zu werden. Es ging mir noch nie darum, immer auf dem Treppchen stehen zu wollen - sonst hätte ich relativ bequem nach Grafschaft fahren können. Für mich entscheidend war - trotz der langen Anreise inkl. Übernachtung in einem Gasthof - mal einen bundesweiten Vergleich meiner aktuellen Leistung zu haben.

Hatte mich extra auf das flachere Streckenprofil vorbereitet und mir vorgenommen, alles auf der Scheibe zu fahren, obgleich es auch einige kurze Rampen mit ca. 11% gab. Nach verhaltenem Start auf den ersten 500m kam ich gut in Schwung und konnte das Zeitfahren mit wirklich guten 18:12,35 auf Platz 9 beenden. Dabei mußte ich noch nicht einmal alles geben, wollte mir ja noch etwas für das folgende Verfolgungsrennen aufsparen. Ich denke, wenn man sich nur auf das Zeitfahren konzentrieren müßte, wäre eine Zeit unter 18min drin gewesen. Aber egal, mit meiner Zeit lag ich noch hervorragend in einer Gruppe mit Fahrern platziert, die um Platz 6 im Verfolgungsrennen kämpfen konnte. Wie schon gesagt, nach dem ersten Kilometer ging der Gewitterschauer runter und wir sind noch auf eine Zweiergruppe aufgefahren. Da ich in einem Zielsprint sicherlich das Nachsehen haben werde, war ich wohl der aktivste Fahrer in der Gruppe. Besonders in den Steilstücken drückte ich auf das Tempo, in der Hoffnung meine Mitstreiter müde zu machen. Das nützte aber nicht viel und ca. 2km vor dem Ziel hatte ich nochmals erfolglos das Tempo an einem kurzen Steilstück erhöht. Leider sind die Passagen viel zu kurz, um eine Selektion herbeizuführen, so dass es im Endeffekt doch wieder in einer Sprintankunft unserer Gruppe endete. Wie erwartet hatte ich hier das Nachsehen und kam von unserer "Arbeitsgemeinschaft" als letzter, aber immerhin noch mit Platz 10 ins Ziel. Die Zeit war durch die taktischen Spielchen mit 18:33,42 eher langsam, aber nach hinten zu unseren Verfolgern war ja genügend Luft, obgleich die wohl etwas aufholen konnten.

Die Bilderserie zeigt den Qualifizierungslauf als Bergzeitfahren ausgetragen mit Start von der Rampe beim Gemeindeparkplatz Schönemühle bei Urnau (li), auf der welligen Passage vor Azenweiler in einem moderaten Anstieg (mi) und bei der Zieldurchfahrt auf dem "Höchsten" (re).

Natürlich bin ich mit der Platzierung sehr zufrieden, da ich mir insgeheim einen Platz in den Top-10 erhofft hatte und wenn man bedenkt, daß Platz 6 nur paar Meter von mir entfernt war, ist das doch eine prima Vorstellung gewesen. An meinen Defiziten was den Zielsprint angeht, muß ich über die kommenden Wintermonate noch etwas arbeiten. Für Dirk lief es auch ganz gut und er wurde 12ter im Gesamtklassement.

Diese Bilderserie zeigt den Finallauf als Verfolgungsrennen ausgetragen mit Fotos an denselben Streckenabschnitten wie im Quali-Lauf: Start nach den Zeitabständen aus der Quali auf vier Startblöcke verteilt (li), auf dem Abschnitt vor Azenweiler (mi) und ebenfalls bei der Zieldurchfahrt nach einem heftigen Gewitterschauer.


Bobbahn 2012

Bergsprint am 30. Juni auf der Bobbahn bei Winterberg - 1. Lauf zur Sauerland-Trophy

Mit dem Bergsprint in der 1.3km langen, halboffenen Betonröhre der Bobbahn in Winterberg beginnt für mich die eigentliche Saison der Bergzeitfahren. Habe mich schon richtig auf das Event gefreut, welches bereits zum zweiten Mal bei besten äußeren Bedingungen an diesem Ort durchgeführt wurde. Unverändert blieb auch das Konzept mit dem Leistungstest für die Startaufstellung am Vormittag und dann am Nachmittag ab 14:00 das eigentliche Zeitfahren. Der Leistungstest ist nötig, da in der Betonröhre ein Überholen nahezu unmöglich und daher zu gefährlich ist. Somit ist sichergestellt, dass nach Leistungsvermögen gestartet wird und ein Auffahren auf den Vordermann nahezu ausgeschlossen werden kann. Natürlich sichert das keinen technischen Defekt eines Teilnehmers ab.
Im Vorjahr hatte ich beim Leistungstest noch alles gegeben, da keiner so recht wusste, was einen erwartet. Beim Rennen hatte ich dann doch etwas schwere Beine von der kurzen Vorbelastung. Das wollte ich diesmal anders machen und bin den Leistungstest Anfangs besonnener angegangen. Ein Großteil der guten Leute war gleich zu Beginn auf über 1000 Watt während ich hier mit ca. 750W deutlich drunter geblieben bin. Dennoch habe ich die Sache nicht unterschätzt und den Rest besonnen, aber schon mit Maximalbelastung gefahren. So ganz rausnehmen wollte ich dann auch nicht, man weiß ja nie. Im Vergleich zum Vorjahr hatte ich mich unwesentlich verbessert: Die 1.5km mit dem Wattbike habe ich mit durchschnittlich 435W getreten, das macht dann mit meinem Systemgewicht aus Rad und meiner Wenigkeit von 75.3kg einen Wert von 5.78W/kg. Im Vorjahr hatte ich 5.74W/kg. Damit war ich schon bei den besten des Tages.
Ich hatte mir zur Vorbereitung einen nicht zu kurzen und ebenfalls bis 18% steilen Anstieg im meinem Trainingsgebiet im Taunus ausgesucht, den ich mehrmals nach Feierabend abgefahren bin. In den Steilstücken natürlich im Wiegetritt, was aber zur Folge hatte, dass meine Probleme mit dem Unteren Rücken zurückkehrten. Für das Rennen, hatte ich mir dann vorgenommen alles im Sitzen zu fahren. Kann man machen und die max. 15% in der Bobbahn sind dann für mich bei 39/23 immer noch gut und flüssig zu treten. Das konnte ich auch in der Bobbahn gut umsetzen, obgleich ich im Nachhinein der Meinung bin, die steilsten Passagen im dicken Gang im Wiegetritt optimaler sind, da man in den folgenden "flacheren" Bereichen besser beschleunigen kann. Dennoch habe ich meine Vorjahreszeit um ca. 4sec leicht verbessern können. Meine Zeit mit 03:52.79 reichte in meiner Altersklasse zu Platz 2. Nur ein alter Bekannter war schneller: Armin Fischer vom RSC Monte Kali Neuhof belegte in 03:45.89 den ersten Platz. Das ist umso beachtlich, da Armin diese steilen Passagen eigentlich gar nicht liegen, aber der Kollege kann so kurze Sprintstrecken mit seiner enormen Kraft durchdrücken (immerhin starke 6.03W/kg beim Leistungstest – alle Achtung!). Platz 3 bei den Senioren II belegte Richard Buchmann vom Team Burn Baby in 03:59.79. Die Tagesbestzeit und neuer Streckenrekord schaffte abermals Thomas Göllner vom Team Medienfabrik Gütersloh in 03:31.41 denkbar knapp vor Ron Pfeifer (Team Jenatec Cycling) in 03:31.94. Torsten Kren von der RSG Buchenau folgte dahinter in starken 03:41.69.
Team RSV Marburg mit Dirk (li) und Alex rechts von mir.
In der Eliteklasse sind meine Vereinskameraden Dirk Gröpler und Alexander Goldbach an den Start gegangen. Während Dirk schon fast sensationell in 03:58.30 den 2.Platz in seiner AK belegte, lief es für Alex in 04:12.20 nur zufriendenstellend (8.Platz AK). Leider wurde der 2. Lauf zur Sauerland-Trophy in Grafschaft vom 14. auf den 21. Juli verschoben und kollidiert mit den Deutschen Meisterschaften Berg in Urnau am Bodensee, was für mich Saisonhöhepunkt ist und daher Vorrang hat. Ziel ist es dort unter die ersten 10 zu kommen. Werde mich deshalb in den kommenden Wochen intensiv darauf vorbereiten.


E-Brunnen 2012

Rund um den Elisabethbrunnen am 17. Juni bei Marburg-Schröck

Ein Wochenende zum vergessen. Ausgerechnet beim Heimrennen zeigte ich mein bisher schlechtestes Rennen, nicht nur vom Ergebnis, ich war und bin immer noch sehr unzufrieden mit meiner Leistung. Doch hierzu gleich mehr. Obwohl es am Vortag und in der Nacht davor stark geregnet hatte, waren die Bedingungen am Renntag eigentlich ganz gut. Die Straße war zwar am Start und im folgenden ca. 1.7km langen Anstieg noch naß, aber die Sonne und der Wind trockneten die 7.8km lange Strecke bei ca. 16°C schnell ab. Das Starterfeld war diesmal auch stark besetzt wie noch nie.
Nach akzeptablem Tempo in der ersten Runde, fanden ab der zweiten und besonders in der dritten Runde die Ausscheidungsfahren vom Start-/Zielbereich hinauf zu Sonnenblick statt. Steigung ca. 6% im Durchschnitt würde ich mal schätzen. Aber es wurde sehr ungleichmäßig schnell gefahren, vielmehr hatte es was von SB Intervalltraining, so dass die Geschwindigkeit meist zwischen 22 und 29km/h lag. Dies führte dann spätestens ab der 5. Runde zur Selektion und die Spitzengruppe der Sen II bestand nur noch aus ca. 15 Fahrern. Diese harten Intervalle machten mir auch stark zu schaffen, da ich wegen der vielen Zeitfahren solche starken Rhythmuswechsel nicht trainiere.
Nach der Steigung gleich nach dem Start folgte ein rund doppelt so langes Gefälle und auf der darauf folgenden welligen Passage hin zur Ortschaft Schröck blies der Wind rel. stark von schräg vorne. Hier wurde schon so schnell gefahren, dass ich meine Hoffnung begrub mich in der letzten Runde alleine auf die Flucht zu machen. In der letzten Runde bin ich dann in der Steigung nach vorne gefahren und mit 90% max. Leistung konstant hinauf gefahren. Ich hatte eigentlich im oberen Abschnitt mit einem Angriff von einem der vier Fahrer vom Team Sonosan-Multipower gerechnet, weshalb ich nicht volle Pulle gefahren bin – wollte mir halt noch paar Reserven lassen. Es hat leider doch keiner überholt oder Anzeichen gemacht, einen Fluchtversuch zu starten. Mir hat auch ein wenig die Erfahrung in solchen Rennen gefehlt, um die Situation vielleicht anders einschätzen zu können. Aber so fuhr ich nach dem Anstieg hinauf zu Sonnenblick auf der folgenden bergab Passage zur Seite, aber so recht wollte dann keiner in die Führung gehen. Dann folgten doch noch einige halbherzige Angriffe, die aber alle erfolglos blieben. Kurz vor dem Ziel in der Senke, so ca. 400m vor dem Zielstrich, lag ich noch vielversprechend im vorderen Drittel, genau am Hinterrad von Viktor Slavik. Doch als er 200m vor dem Ziel angetreten ist, ging sofort eine Lücke von mehreren Metern auf und ich konnte nicht so schnell wie er beschleunigen. Aus mir wird wohl nie ein Sprinter, vielleicht bin ich dafür einfach zu leichtgewichtig. Ich beendete, nachdem noch einige andere an mir vorbeigesprintet sind, als 12. das Rennen. Gewonnen hatte dann Stefan Steiner, vor Andreas Seeger (beide Team Sonosan-Multipower) und Frank Erk (RC Vorwärts Speyer e.V.). Selbst für die Gewinner der Vorjahre Nevio Posavec (10. Platz) und Viktor Slavik (7. Platz) war diesmal nicht mehr drin.

Letzte Runde, gleich zu Beginn der Steigung hinauf zu Sonnenblick, "halbherziger" Versuch die Spitzenpruppe außeinander zu fahren, direkt an meinem Hinterrad Viktor Slavik.


BzF Schmelz 2012

Bezirksmeisterschaften Bergzeitfahren am 2. Juni an der Schmelzmühle bei Gi-Lollar

Wie auch in den vergangenen Jahren fanden die Bezirksmeisterschaften Bergzeitfahren wieder auf der schon fast traditionellen Strecke mit Start an der Schmelzmühle bei Gi-Lollar auf dem "Waldweg" nach Krofdorf hinauf zum Ziel am Waldhaus statt. Der Straßenbelag war ja noch nie der beste, aber die letzten harten Winter haben der Strecke sehr stark zugesetzt. Es gibt nur noch eine schmale Fahrspur, wo es sich halbwegs normal fahren läßt. Der Rest der Straße ist von Schlaglöchern und losen Teerbrocken nur so übersät. Ich fahre wirklich sehr gerne diese ca. 4,4km kurze Passage durch den Krofdorfer Wald, der anfänglich steil und zum Ziel schnell und flachwellig wird. Sollte die Strecke in den kommenden Jahren nicht doch mal einen neuen Belag bekommen, so wird es dort bald unfahrbar und man sollte sich Alternativen überlegen. In 2010 fanden die Bezirksmeisterschaften an der Burg Greifenstein (Bericht ) statt - fand ich persönlich auch ganz gut.
Doch nun zum Tagesgeschehen: In den vergangen Jahren konnte ich in meiner AK immer die schnellste Zeit fahren und insgeheim habe ich schon immer mal mit einer Zeit unter 9min geliebäugelt. Ich fühlte mich ganz gut und bei meinem üblichen Vorbereitungsprogramm Tage vorher lief es auch prima. Also, warum nicht - im Training (mit 2 vollen Trinkflaschen und schweren Laufrädern) bin ich schon eine 09:18 gefahren?! Hatte mich mit dem Vorhaben wohl aber damit unbewußt selbst ein wenig unter Druck gesetzt und die Nacht vor dem Wettkampf sehr schlecht geschlafen, was sehr ungewöhnlich für mich ist. Morgens kam noch ein nervöser Darm dazu und ich merkte die Anspannung deutlich. Habe mich dann nicht wie üblich auf der Zeitfahrstrecke selbst warmgefahren, sondern bin in Richtung Odenhausen geradelt, um mir das Zick-Zack fahren um die Schlaglöcher zu ersparen. Alles lief bis dahin nach Plan und die Beine fühlten sich auch ganz gut an. Pünktlich 5min vor meiner Startzeit rollte ich zum Start. Direkt vor mir startete wie auch im Vorjahr Uli Falk, der noch scherzte ich solle es so handhaben wie am Bankschalter - Abstand einhalten und nicht drängeln :-) Axel Goers hatte sich beim letzten Rennen in Hungen beim Antritt zum Zielsprint ein Muskel gerissen und daher am Start als Helfer ausgeholfen. Er war es auch dem auffiel, daß Uli’s Kette abgesprungen war und Uli daher seine Startzeit nicht einhalten konnte. Glücklicherweise fand der Veranstalter noch einen freien Zeitslot und Uli ging später auf die Strecke. Bei mir lief alles glatt und ich habe mich um 10:13 auf die Buckelpiste gemacht. Im Steilstück auf den ersten Kilometer habe ich aber meinen Rhythmus nicht halten können. Ich fahre diese Passage sonst immer mit Übersetzung 39/21 mit Tacho um die 20km/h. Doch diesmal tat ich mich schwer und mußte etwas langsamer machen, um nicht zu überdrehen. Aber bereits hier war mir klar, daß es nichts mit einer Zeit um oder gar unter 9min werden sollte. Dann wenigstens Schadensbegrenzung, dachte ich mir und Vorjahreszeit fahren. Auf den flacheren Abschnitten zum Ziel hinauf zum Forsthaus konnte ich gut Fahrt aufnehmen und bin dort etwas schneller als sonst gefahren. Im Ziel waren es dann immerhin noch 09:25,37 und damit nur wenige Sekunden langsamer als im Vorjahr. Und das war auch der Trend aller Fahrer, die i.d.R. alle ihre Vorjahreszeiten verpaßten.
Dirk Keßler wurde in seinem ersten BzF in dieser Saison in respektablen 09:59,37 Zweiter in unserer AK vor Frank Imbescheid in 10:21,92. Uli Falk, einer meiner Hauptmitstreiter in der Gesamtwertung zum Bezirkspokal, sind wohl durch die technischen Probleme und die lange Wartezeit für den Neustart die Beine eingeschlafen, denn er benötigte mit 10:53,05 rund 40sec mehr als im Vorjahr. Das ist sicher mehr als ärgerlich, da wichtige Punkte für die Gesamtwertung fehlen. In der Bezirkswertung konnte ich meine Führung weiter ausbauen, u.a. weil sich Fahrerkollegen noch vor Uli Falk und Markus Turschner platzieren konnten. In der Bezirkswertung 2. Ralf Schimmel (RSC Grünberg in 10:23,18 2), 3. Marco Pfeiffer (TV 1885 Haiger in 10:29,29) und 4. Jens Bösser (RSG Buchenau in 10:50,78).
Dirk Keßler, ich & Ralf Schimmel

Herborn 2012

1. Wäller Bergzeitfahren in Herborn/Burg am 26.05.2012

Erstmalig hat der Wäller TRC (Triathlon & Radsport Club) ein Bergzeitfahren auf der L3042 mit Start Ortsausgang Herborn/Burg zum Flugplatz Breitscheid ausgerichtet. Die 11,3km lange Strecke führt in der unteren Hälfte leicht ansteigend bis flach wellig über Uckersdorf, um anschließend nach Medenbach in ein ca. 2km langes Steilstück mit 11% überzugehen. Danach geht es leicht abschüssig nach Breitscheid, wo ebenfalls nach Ortsausgang noch mal eine ca. 1km lange Rampe mit über 10% folgt. Danach ist man auf dem Hochplatteau, wo sich der Flugplatz befindet, und hat es bis zum Ziel nur noch flachwellig.
Streckenplan mit Start Ortsausgang Herborn/Burg (im Bild rechts) mit Höhenprofil vom Streckenverlauf.
Habe vor einigen Wochen die Strecke schon mal mit dem Rad abgefahren und das war auch gut so: Der anfängliche flachwellige untere Streckenabschnitt verleitet zum "überziehen", so daß an den folgenden Steilstücken einem die Kraft ausgeht. So erging es mir zumal bei der Generalprobe, also diesmal anfangs etwas besonnener angehen lautete die Devise.
Ich habe dieses Zeitfahren als gutes Training für die DM Berg in Urnau angesehen, da es auch dort immer wieder treppenförmig nach oben zum Ziel geht. Das Ergebnis war eher sekundär, zumal es laut Ausschreibung nicht klar war, ob man überhaupt in Altersklassen wertet. Deswegen habe ich auch auf den Zeitfahraufsatz verzichtet, der sicherlich Vorteile gebracht hätte. Bei optimalen äußeren Bedingungen (inkl. Rückenwind) habe ich mich um 15:27 auf die Strecke gemacht. Vor mir mit 90sec Abstand ist Mario Lembke, ein befreundeter Kollege von der RVG Rockenberg gestartet. Durch den starken Rückenwind ging es gleich nach dem Start flott zur Sache und ich habe versucht den Tacho in den flachen Abschnitten bei 40km/h zu halten und ganz wichtig Puls bei 170 S/min. Doch gleich in der ersten Ortschaft wurde meine Fahrt durch eine Autofahrerin abrupt eingebremst: Kurz vor dem Abzweig links in Fahrtrichtung nach Schönbach überholt mich doch auf leicht abfallender Strecke die olle Glucke, setzt sich direkt vor mich, um dann gleich stark abzubremsen. Mir schoß gleich das Adrenalin ins Blut und mußte ebenfalls stark abbremsen. Dann kam noch Gegenverkehr und ich konnte weder links noch rechts vorbei - alles zu eng. Tja, da stand ich nun – habe die Gute dann noch angebrüllt und die guckte nur fragend, als sie dann links nach Schönbach abbog. Das hat sicher einige Sekunden gekostet. Ich mußte dann wieder beschleunigen, der Schwung und Rhythmus waren erstmal weg. Aber irgendwie habe ich mich berappelt und kam schnell wieder in den Tritt. Im folgenden längeren Steilstück nach Medenbach am Steinbruch vorbei sah ich dann schon Mario im Wiegetritt den Anstieg hochfahren. Jetzt ging das Rennen für mich eigentlich los, solch Steigungen trainiere ich regelmäßig und ich konnte mit Tacho bei ca. 21km/h die Lücke am Ende der Passage schnell schließen. Im Vorbeifahren noch fix auf's große Blatt und es galt leicht bergab nach Breitscheid noch Schwung mitzunehmen, um das letzte Steilstück am Ortsausgang zu meistern. Natürlich hatte ich unterwegs schon ein paar Körner gelassen, aber dieser Abschnitt ist eine Schlüsselstelle: Wer Anfangs zu schnell war, bleibt an dieser Rampe förmlich stehen. Ich hatte aber noch Reserven und bin mit ca. 18km/h bei Puls 186 hoch, dann noch kurz aufs große Blatt und nach wenigen Minuten war man im Ziel.
Mit 22:48 bin ich doch deutlich unter 23min geblieben, was zum dritten Platz in der Gesamtwertung gereicht hatte. Vor mir mit 22:33 waren nur noch Torsten Kren (Jg. 72) und mit der Tagesbestzeit in 21:49 Martin Heine (Jg. 77) vom Radsportteam Taunusexpress. Und da fehlten die Sekunden, die ich durch mein Bremsmanöver in Uckersdorf lassen mußte - der 2.Platz in der Gesamtwertung wäre sicher drin gewesen, auch ohne Aero-Aufsatz am Lenker! Naja, was soll’s, wie gesagt das Ergebnis war nicht so entscheidend, vielmehr ging es mir darum eine gute Renneinteilung zu finden. Im Zielbereich an der Skihütte Breitscheid hatte man relativ lange auf die Ergebnisliste warten müssen. Letztendlich wurde dann doch nach Altersklassen gewertet, die ich klar vor Michael Graben (Team Sonosan-Multipower) und Mario gewonnen hatte.

Hungen 2012

Rund um die Europawoche in Hungen am 20.05.2012

Was mache ich hier eigentlich, ging mir am Start durch den Kopf?! Auf einem topfebenen, mit etwas mehr als 1km kurzen Rundkurs wurde der dritte Lauf zum Bezirkspokal in Hungen ausgefahren. Eigentlich wollte ich gar nicht hinfahren, da ich auf diesen zumeist schnell gefahrenen flachen, wenig selektiven Strecken immer ein wenig Angst habe, in einen Sturz verwickelt zu werden. Aber das Wetter war so schön, dass ich mich dann doch noch auf den Weg gemacht habe. Man will sich ja nicht vorwerfen lassen, man gehe immer nur an den Start, wenn man gute Chancen hat zu gewinnen. Letzteres war für mich bei diesem Kurs sowieso nicht zu erwarten: Ich trainiere weder Sprintankünfte noch permanentes Antreten nach engen Kurvendurchfahrten. Natürlich haben mich deshalb viele Kollegen am Start ein wenig auf die Schippe genommen und haben leicht schmunzelt mit der "Bergwertung" gescherzt. Alleine dieser Spaß war die Anreise schon wert
Das Rennen war Anfangs recht nervös und auch ich versuchte mal mein Glück eine Lücke zu reißen um mich mit einen kleinen Gruppe abzusetzen. Manschaftlich stark sind die vier Fahrerkollegen aus Gießen Wieseck aber auch Dirk Kessler und Mario Lembke vom Veranstalter RVG Rockenberg gefahren. Besonders Dirk hat sehr viel vorne im Wind gearbeitet und das Rennen über die gesamte Distanz sehr schnell gemacht. Ich hatte zweimal versucht mich mit zwei Senioren I Fahrern abzusetzen, leider ohne Erfolg. Das Tempo war einfach zu hoch, um sich entscheidend abzusetzen und der relativ starke NW-Wind tat sein übriges. Im letzten Renndrittel habe ich mich dann am Hinterrad von Axel Goers gehängt, um mich ein wenig zu erholen. Das viele Antreten nach den engen Kurven hat sehr viel Kraft gekostet und ich fühlte mich müde und meine Motivation ging auch gegen Null. In der letzten Runde wurde noch mal das Tempo gesteigert und an einen Ausreisversuch war erst gar nicht zu denken. Auf der Zielgerade wurde dann gesprintet und ich hatte erwartungsgemäß das Nachsehen und kam als fünfter (4. Platz im Bezirk) ins Ziel.
Archivbild: Veranstalter
Gewonnen hatte in einem Fotofinish Markus Turschner (Gi-Wieseck) hauchdünn vor Dirk. Thomas Hanika und Uli Falk (beide ebenfalls Gi-Wieseck) folgten dann knapp dahinter, bevor ich dann immerhin noch zeitgleich gewertet die Ziellinie überquerte. Eigentlich hatte ich noch Axel Goers vor mir erwartet, der sich aber beim sprinten einen Muskel zerrte und zurückstecken musste. So ging der für mich weniger erfolgreiche Renntag zu Ende, mit den Kollegen bei Kaffe und Kuchen noch kurz zusammen gesessen und dann zufrieden mit meiner Leistung nach Hause gefahren.

BZM Dernbach 2012

Bezirksmeisterschaften 1er Straße der Bezirke Lahn und Taunus-Wetterau am 15. April in Dernbach

Nachdem mein erstes Rennen der Saison vom Veranstalter leider abgesagt werden mußte, standen für mich an diesem Wochenende die Bezirksmeisterschaften der Bezirke Lahn und Taunus/Wetterau an. Seit dem Trainingslager Mitte Februar waren schon einige Monate vergangen und ich wußte nicht so recht mein Leistungsstand einzuordnen. Natürlich hat man nach all den vielen Jahren Radsport ein Gefühl dafür entwickelt, aber so recht sicher konnte man sich nie sein. Ich war aber ganz optimistisch was meine Form anging, da ich meine intensiven Einheiten an Referenzanstiegen absolviert hatte - und das sah alles ganz prima aus. Im Gegensatz zu den Wetterprognosen: Kaltes, stark windiges Wetter war angekündigt und hat sich auch bewahrheitet.

Die bekannte Strecke mit einer längeren Steigung liegt mir ganz gut, was ich letztes Jahr mit dem Gewinn meiner Alterklasse auch beweisen konnte. Doch das erste Rennen ist auch immer eine klasse Gelegenheit nach der langen Winterpause die ganzen Kollegen wiederzutreffen. Besonders hat mich die Anwesenheit von Thomas Lenz gefreut, der nach 2-jähriger Pause erstmalig wieder am Start war. Thomas ist ein wirklich starker Fahrer, der mich in der Vergangenheit schon oft bei Rundstreckenrennen besiegt hatte. Meine letztjährige Taktik war einfach, ich kann ja nur "bergauf": Auf die letzte Runde warten und am Anstieg volle Pulle hoch, eine Lücke reißen und dann den Vorsprung ins Ziel retten. Doch bei dem starken Wind eine Einzelflucht wagen, dies war allerdings auch riskant. Erschwerend kam hinzu, daß ich das Starterfeld durchweg stärker als im Vorjahr einschätzte.

Doch die ersten 3 Runden wurden gebummelt, keiner wollte sich verständlicherweise zu früh im Rennen vorne im Wind opfern. Zur 'Halbzeit', auf dem schnellen Bergabstück fuhr ich neben Dirk Keßler, schauten uns kurz an und waren uns einig, daß wir das Rennen schneller machen mußten, denn im Zielsprint haben wir beide, aber besonders ich sicher das Nachsehen. Folglich: sofortige Taktikänderung! Eine Allianz mit Dirk hatte für uns beide große Vorteile, da ich im Radsportbezirk Lahn gewertet wurde und Dirk im Bezirk Taunus/Wetterau. Also habe ich im folgenden Anstieg das Tempo stark erhöht, aber nicht überdreht und die Lücke war plötzlich da. Dirk konnte gut folgen, aber Frank Imbescheid - ebenfalls wie Dirk von der RSG Rockenberg - ließ leider kurz vor der Kuppe reißen. Dirk und ich machten uns dann alleine auf die Flucht, obgleich ein dritter Mann sicher noch besser gewesen wäre. Wir beide harmonierten ganz gut, es gab ja letztendlich auch keinen Interessenkonflikt und wir konnten in den folgenden verbliebenen 4 Runden unseren Abstand stetig ausbauen. Im Hauptfeld war man sich wohl nicht einig und obwohl wir in der letzten Runde schon deutlich das Tempo rausgenommen hatten, waren es im Ziel noch mehr als 3 Minuten Vorsprung. Selbstverständlich sind wir gemeinsam über die Ziellinie gefahren, daran werde ich mich sicherlich noch Jahre danach gerne erinnern. Das sind für mich eigentlich die schönsten Momente im Radsport - es ist eben doch ein Teamsport und man ist nur gemeinsam so richtig stark.
Auf der Flucht mit Dirk Keßler

Sportlerehrung 2012

62. Sportlerehrung der Universitätsstadt Marburg am 09.03.2012

Für den Gewinn der Hessenmeisterschaft im Bergzeitfahren 2011 in Schotten wurde ich von meinem Verein - dem RSV Marburg - zur Ehrung im Rahmen der jährlich stattfindenden Veranstaltung der Stadt Marburg nominiert. Ebenso wurde Klaus Hoffmann für seinen 3. Platz im Straßenrennen bei den Hessenmeisterschaften in Nidda benannt. Dort konnte ich ja krankheitsbedingt leider nicht teilnehmen. Wir beide wurden mit der Marburg-Plakette in Bronze für unsere Leistungen im Radsport ausgezeichnet.
Ich muß gestehen, daß ich mich eingangs schon sehr über die Einladung gefreut habe. Zusammen mit rund 250 Sportlern aus anderen Bereichen (Kraftsport, Boxen, Leichtathletik, Schwimmen, Fußball …) waren wir beide aber die einzigsten Radsportler. Hatte eigentlich noch Michael Beilborn von der RSG Buchenau erwartet, der ja die Hessenmeisterschaft im Radcross (AK Sen III) gewinnen konnte. Etwas befremdlich fand ich allerdings, daß wir zusammen mit den Kraftsportlern geehrt wurden. Klaus und ich standen somit recht verloren in einer Reihe mit Sportkollegen die fast das doppelte auf die Waage brachten. Ich hätte erwartet, zumindest mit den Leichtathleten aufgerufen zu werden. Aber was soll's, war trotzdem ganz nett und ich habe die Gelegenheit genutzt, unserem Oberbürgermeister Egon Vaupel für die finanzielle Unterstützung unserer Radsportveranstaltung "Rund um den Elisabethbrunnen" im Sommer zu danken. Bild rechts zeigt OB Vaupel und ich, im Hintergrund Klaus (Quelle )

Trainingslager 2012

Lanzarote vom 14.02 bis 28.02.2012

Wie auch in den vergangenen Jahren habe ich nach dem letzten Rennen in Ramsbeck eine 3-wöchige Pause eingelegt, wo ich nur an den Wochenenden immer mal wieder für eine Stunde unterwegs war, um nicht ganz aus dem Rhythmus zu kommen. Die günstige Wetterlage im November sorgte anschließend dafür, daß Anfang Dezember bereits 1.500 Grundlagenkilometer auf der Uhr standen. Das gab es noch nie, vor allen Dingen ohne einen einzigen Kilometer auf der Rolle! Im Dezember waren es dann immerhin noch rund 1.100km, davon allerdings bereits 250km auf der Rolle. Im Vergleich zu den Vorjahren bin ich signifikant weniger auf der Rolle gefahren. Ich hatte mir zum Ziel gesetzt, mit ca. 3.500km in den Beinen zum Trainingslager auf Lanzarote anzureisen. Das habe ich in den vergangenen Jahren auch so gehandhabt, allerdings war der Start ca. 4 Wochen später. Ende Januar bin ich dann leider zu Beginn des sibirischen Kälteeinbruchs krank geworden und mußte 10 Tage komplett pausieren. Am letzen Wochenende vor der Abreise habe ich dann meine Uhr ausgelesen und die Polar-Software hat ca. 3.800km aufsummiert, davon ca. 700km auf der Rolle. Immerhin rund 1.000 Rollenkilometer weniger als im letzten Jahr.
Pünktlich zum Start in die Sonne am 14. Februar war die Grippeerkrankung dann auch auskuriert und es konnte endlich losgehen. Nach dem durchwachsenen Wetter der vergangen Jahre auf Mallorca, wollten wir endlich mal wieder richtig Sonne tanken. So fiel unsere Wahl diesmal erstmalig auf die Kanareninsel Lanzarote. Mein langjähriger Trainingspartner und Kumpel Larry war in den letzten Jahren in diesem Zeitraum dort und konnte nur positives Berichten. Etwas karge Landschaft, aber nicht zu steil und zumeist guter Straßenbelag, so daß auch ausreichend Grundlage gefahren werden sollte. Larry hatte es aber diesmal ganz übel erwischt: Kurz vor Reisebeginn Lungenentzündung und 3 Monate absolutes Sportverbot! Selbst eine Mitreise als einfacher Pauschaltourist auf Erholungsreise kam nicht in Frage. Hmm, ich ahnte es bereits im Vorfeld: Das alles sollte zu viel Einsamkeit bei den Ausfahrten und ebenso viel Platz im gebuchten Doppelzimmer führen.

Schöne Aussichten auf Lanzarote: v.li. Ausblick nach Tabayesco und Arrieta im Hintergrund. Unsere Hotelanlage am Morgen und Teufelchen im Nationalpark Timanfaya "Feuerberge".

Da in der Vergangenheit Larry mit ähnlicher Kilometerleistung aus den Wintermonaten kam und daher der Trainingsstand zwischen uns beiden nahezu gleich war, hat es auch immer gut mit gemeinsamen Ausfahrten harmoniert, ohne daß man den anderen überfordert hätte. Doch diesmal war mir klar, daß ich wohl die meiste Zeit alleine unterwegs sein sollte. Die verbliebenen Kollegen vom RSV Marburg und auch die Gastfahrer hatten doch deutlich Trainingsrückstand. Ich bin dann drei Viererblöcke gefahren mit insgesamt zwei Ruhetagen dazwischen. Die Tagestouren legte ich so, daß ich mich die erste Stunde zur übrigen Gruppe gesellte und dann das Tempo erhöhte, um anschließend alleine meine Einheiten zu fahren. Bin dann immer so zwischen 3,5 und 5h unterwegs gewesen. Auf Schnitt konnte man kaum fahren: Zu bergig und dann kam oftmals noch ein starker (Gegen-)Wind dazu. Dennoch schaffte ich mehrfach einen Schnitt von über 28km/h bei rund 1.700HM mit einen Durchschnittspuls von ca. 125 S/min. Strecken unter 1.000HM waren eigentlich nie zu fahren, wenn man länger als 3h unterwegs sein wollte.

Die Abb. zeigt beispielhaft die Aufzeichnung (15s Intervalle) meiner Polar-Uhr einer Tagestour vom letzten Viererblock, den ich bewußt intensiver gestaltete. Mit Start in Puerto Calero geht es zuerst immer bergan nach Masdache. Anschließend auf der LZ-30 auf dem "Plateau" in nordöstlicher Richtung nach Teguise. Von dort in südliche Richtung bergab nach Tahiche, um dann relativ flach in Küstennähe auf der LZ-1 wieder in nordöstliche Richtung nach Arrieta zu fahren. Von dort weiter der Küste entlang bis in der Nord-Ost Zipfel der Insel, nach Orzola zu gelangen. Von dort aus bin ich bergauf konstant im oberen GA2-Bereich nach Mirador del Rio gefahren. Dann die Schleife bergab, mit einer Rampe kurz vor Haria wieder auf Meeresniveau nach Arrieta, um dann die wunderschöne Serpentinenpassage durch Tabayesco hinauf zum Dach der Insel zu gelangen. Die Steigung ist relativ gleichmäßig bei ca. 6-7% mit der Übersetzung 53/21 bei ca. 60 U/min Trittfrequenz zu fahren (KmR). Der Tacho stand zumeist immer über 20km/h und der Puls im EB Bereich. Der eigentliche Gegner ist weniger der Berg sondern vielmehr der (Gegen-)Wind.

Am Ende der 14 Tage konnte ich ein sehr positives Resumé ziehen: Mit Temperaturen um die 20°C, viel Sonne und kein Regen. Das ****Hotel Costa Calero (bei Puerto Calero) war bisher das Beste was ich besuchen durfte. Zimmer, Verpflegung und Radkeller - alles Top. Besonders netten Kontakt hatten wir zu Michael Albrecht, Eigentümer von lanzarotebike.es . Über ihn haben sich die meisten Vereinskollegen das Rad geliehen. Die Adresse darf man sich merken und ist ein wirklich guter Tipp für Radsportferien auf Lanzarote. Einzig suboptimal war der Umstand, daß wir zu Beginn einer jeden Ausfahrt vom Hotel aus erst mal ca. 300HM zu einem "Plateau" meistern mußten. Doch mit Michaels Unterstützung hatten wir eine gut ausgebaute Nebenstraße gefunden, die nicht allzu steil war.

Gruppenbild vor dem Hotel (v.li.): Meine Wenigkeit mit meinem grauen Quantec SLR, dann folgen Volker Döringer, Rudi Hopf, Dirk Gröpler, Tobi Ludwig, Uli Ley, Willi Scholl und Klaus Hoffmann.